ALTERNATIVE FINANZIERUNGSFORMEN
FÜR UNTERNEHMER UND INVESTOREN
3 Fragen an kluge Köpfe
Foto: Gabriele Romeike-Fänger

Das heutige Geschäftsmodell der Banken ist tot

Dazu 3 Fragen an Gabriele Romeike-Fänger

Finan­cial Projects
Foto: Gabriele Romeike-Fänger
25. Juli 2018

Das Thema der Unter­neh­mens­fi­nan­zie­rung hat heute viele Facet­ten. Konse­quen­ter­weise führen Digi­ta­li­sie­rungs­pro­zesse zu auto­ma­ti­schen Kredit­ent­schei­dun­gen und zu einem Wegfall von bisher vertrau­ten Ange­bo­ten der Banken. Die Unter­neh­mens­fi­nan­zie­rung ändert sich allein aus diesem Grund für immer. Die aktu­elle Indus­trie­ali­sie­rung im Finan­zie­rungs­markt liefert – veran­lasst durch den Gesetz­ge­ber – Vertrags- und Liqui­di­täts­vor­teile für die Unter­­neh­­mens- und Export­fi­nan­zie­rung. — Wie können die Finan­zie­rungs­struk­tu­ren großer und mitt­le­rer Unter­neh­men an die neuen Möglich­kei­ten ange­passt werden?


Dazu 3 Fragen an Gabriele Romeike-Fänger, Geschäfts­füh­re­rin von Finan­cial Projects in Mülheim an der Ruhr

1. Wie muss sich die Finan­zie­rungs­struk­tur eines Unter­neh­mens ändern, wenn keine Banken-Finan­zie­rung zur Verfü­gung steht?

Der Finan­zie­rungs­markt hat sich schon seit länge­rem zuguns­ten der Unter­neh­men und damit weg von den Banken gedreht. Heute ist das Unter­neh­men nicht mehr Nach­fra­ger nach Kredit, sondern Anbie­ter von Assets. Ein Anbie­ter kann konse­quent bei den Finan­zie­rungs­in­sti­tu­ten seine Anfra­gen „ausschrei­ben“, d. h. Kondi­tio­nen und sons­tige Bedin­gun­gen fest­le­gen und die Anfrage in den Finan­zie­rungs­markt zur Entschei­dung geben. Dabei werden vorzugs­weise dieje­ni­gen Insti­tute ange­fragt, die nach den Regu­la­rien der BaFin die höchste Liqui­di­tät zu den einzel­nen Sicher­hei­ten wie Forde­run­gen und Equip­ment (Assets) auskeh­ren dürfen. Das sind die über hervor­ra­gende IT-Stan­dards verfü­gen­den Finanz­dienst­leis­tungs­in­sti­tute und für Immo­bi­li­en­fi­nan­zie­run­gen neben Banken vor allem die Versi­che­run­gen und Pensi­ons­kas­sen.

2. Welche Vorge­hens­weise würden Sie dann einem Unter­neh­men empfehlen?

Zunächst sind die bisher bestehen­den Banken­ver­träge auf Durch­läs­sig­keit hinsicht­lich der Frei­gabe von Sicher­hei­ten und Ausdeh­nungs­po­ten­tial zu über­prü­fen, vor allem wenn das Unter­neh­men in der digi­ta­len Finan­zie­rungs­welt mithilfe von Finanz­dienst­leis­tungs­in­sti­tu­ten noch nicht ange­kom­men ist.

Wenn die Vorbe­rei­tun­gen abge­schlos­sen sind, wird jede Neufi­nan­zie­rung z. B. für Equip­ment, Immo­bi­lien oder für working capi­tal mit markt­gän­gi­gen Bedin­gun­gen bei den Insti­tu­ten ausge­schrie­ben. Dazu werden die Kredit­an­träge vorge­fer­tigt und gleich­lau­tend – je nach Asset­klasse — an die Finanz­dienst­leis­tungs­in­sti­tute, Banken oder Versi­che­run­gen versendet.

3. Wie lauten Ihre Empfeh­lun­gen, um die eigene Vorge­hens­weise zu optimieren?

Solange keine ausrei­chende Erfah­rung darin besteht, Kredit­an­träge „auszu­schrei­ben“, die realis­tisch und passend zu vorhan­de­nen Verträ­gen aufge­baut sind, soll­ten sich die CFOs / Finanz­chefs unter­stüt­zen lassen. Auch fehlt oft noch der Über­blick bei den Unter­neh­men darüber, welches Insti­tut welche Anfor­de­run­gen an das einzu­rei­chende Mate­rial stellt und stra­te­gisch oder regu­la­to­risch bedingte Einschrän­kun­gen in der Finanz­mit­tel­ver­gabe vorgibt.

Insge­samt muss fest­ge­stellt werden, dass — ähnlich wie in der Versi­che­rungs­bran­che — ein profes­sio­nel­ler Makler/Berater kondi­tio­nell und vertrag­lich Vorteile verhan­deln kann und oft auch schnel­ler ist, zumal er die Verhand­lungs­spiel­räume kennt. Auch kann in der Regel auf Gesprä­che, die nicht immer volle Trans­pa­renz aufwei­sen, inner­halb der Regio­nal­ver­triebs­struk­tu­ren der Finan­zie­rungs­in­sti­tute verzich­tet werden.

 

 

Über Finan­cial Projects

Finan­cial Projects ist seit 12 Jahren im Markt und bietet high end–Corporate Finance–Beratung. Die Umsätze der Mandan­ten liegen zwischen EUR 50 Mio. und EUR 1.500 Mio. Neben der Betreu­ung von Dauer­man­dan­ten wird in den Berei­chen Equip­ment Finance und working capi­tal einzel­an­fra­ge­be­zo­gen ausge­schrie­ben und plat­ziert. — Solche Anfra­gen errei­chen Finan­cial Projects über die Webseite und über die Vertriebs­struk­tu­ren der Vendor Finance Mandan­ten. Weitere Infor­ma­tio­nen finden Sie auf www.financialprojects.de .

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