Investments in Unternehmen in Turnaround-Situationen
INDUC beteiligt sich mehrheitlich an mittelständische Unternehmen im deutschprachigen Raum mit einem Umsatz von mehr als EUR 15 Mio., die sich in Sondersituationen befinden. Zielsetzung ist stets eine Fortführung und wertorientierte Weiterentwicklung. Dabei besteht eine gewisse Präferenz für Unternehmen mit langen Wertschöpfungsketten, wie insbesondere Produktionsunternehmen, ohne vom Grundsatz her bestimmte Branchen auszuschließen. Nachdem die Wertentwicklung durch eine aktive Managementunterstützung in Kombination mit der Zuführung von Finanzmitteln erfolgt, sind eine Reihe von Kriterien für uns wichtig. Hierzu zählt neben der Möglichkeit, die Transaktion in einer für uns geeigneten Form zu strukturieren, gleichermaßen auch unsere Einschätzung im Hinblick auf die Marktentwicklung sowie die Neustrukturierung der vertraglichen Außenbeziehungen (Insolvenzverwalter, Banken, Gewerkschaften etc.). Und nachdem ein professioneller Investor keine Sanierung ohne Aussicht auf einen absolut gesehen hohen Gewinn vornehmen wird, muss bei positivem Verlauf die Rendite auch weit über dem Durchschnitt liegen.
Die Krisenursachen müssen eindeutig identifizer- und lösbar sein und sollten tendenziell eher im Unternehmen und nicht in disruptiven Veränderungen des Marktumfeldes zu finden sein. Neben den allgemeingültigen Einschätzungen der Branche mit Blick auf Größe, Stabilität, Wachstum, Wettbewerbsintensität, Höhe der Eintrittsbarrieren sowie zu erwartenden Entwicklung kommt in Sondersituationen v.a. auch die Frage nach der Robustheit des Kerngeschäftes hinzu. Damit ist gemeint, dass es ein gesunder Kern in der Produkt- und Marktstellung vorhanden sein muss, wie u.a. ein solider Markenname, ausgeprägte Kernkompetenzen und eine belastbare Kundenbasis. Prohibitiv sind die in derartigen Situation vielfach zu beobachtenden Tendenzen breitflächig sinkender Marktanteile sowie kontinuierlich rückläufiger Rohmargen. Darüber hinaus muß die Frage positiv beantwortet werden können, ob wir mit unserer Strategie, unseren Erfahrungen und den vorhandenen Handlungsspielräumen dazu in der Lage sind, das Unternehmen nicht nur zu stabilisieren, sondern nachhaltig wertsteigernd zu entwickeln, um unseren Investitionskriterien gerecht zu werden. Und schließlich muß eine Preisfindung möglich sein, die den wirtschaftlichen Realitäten entspricht. Einer der häufigsten Gründe für ein Scheitern einer Sanierungstransaktion besteht darin, dass die Verschuldung des zu sanierenden Unternehmens nach erfolgreicher Sanierung höher ist als sein zu erwartender Ertragswert; i.d.R. eine Folge bereits lange bestehender Krisensituationen, die mit einem vollständigen Wertverzehr einhergehen. Hier kann allerdings ein professionell strukturiertes Insolvenzverfahren Lösungsmöglichkeiten eröffnen, wie z.B. bei Pensionsrückstellungen, für die i.d.R. außerhalb eines derartigen Verfahrens keine Spielräume bestehen.
Eine Besonderheit von INDUC besteht darin, dass wir grundsätzlich zunächst keine Branchen ausschliessen, jedoch — in Abhängigkeit aktueller Entwicklungen — temporär Abstand von bestimmten Branchen nehmen. Aktuell bedeutet dieses beispielsweise, dass wir u.a. die Branchen Möbelproduktion, Druckindustrie oder Autohäuser kritisch sehen. Dabei beinhaltet der Ansatz, vom Grundsatz her — ausser den kritischen — zunächst keine Branchen ausschliessen, zugleich auch, sich stets die jeweiligen Einzelfälle genau anzusehen. Und hier gibt es immer wieder interessante Opportunitäten.