ALTERNATIVE FINANZIERUNGSFORMEN
FÜR UNTERNEHMER UND INVESTOREN
3 Fragen an kluge Köpfe
Foto: C. J. von der Golz

Mittelstand setzt auf strategischen Finanzierungsmix

Dazu 3 Fragen an Carl-Jan von der Golz

MATURUS
Foto: C. J. von der Golz
22. April 2015

Eine breit ange­legte Finan­zie­rungs­struk­tur wird für mittel­stän­di­sche Unter­neh­men immer wich­ti­ger. Neben der klas­si­schen Kredi­t­­fi­nan-zierung bei den Banken setzen Mittel­ständ­ler dabei auf alter­na­tive Finan­zie­rungs­mo­delle und zusätz­li­che Geld­ge­ber, um den finan­­ziel-len Spiel­raum zu erhö­hen und unab­hän­gi­ger zu sein. Dabei wird in diesem Zusam­men­hang auch die rein objekt­be­zo­gene und boni-täts­un­a­b­hän­­gige Finan­zie­rungs­form des Sale & Lease Back von gebrauch­ten Maschi­nen und Produk­ti­ons­an­la­gen von Unter­­neh-men stär­ker in Betracht gezogen. 


Dazu 3 Fragen an Geschäfts­füh­ren­der Gesell­schaf­ter bei der Maturus Finance GmbH

1. Für wen ist eine solche Sale & Lease Back-Finan­zie­rung ge-eignet?

Sale & Lease Back ist für mittel­stän­di­sche produ­zie­rende Unter­neh­men geeig­net, die einen wert­hal­ti­gen, univer­sal einsetz­ba­ren und diver­si­fi­zier­ten Maschi­nen­park besit­zen. Dazu gehö­ren zum Beispiel Betriebe aus dem Maschi­nen­bau, der Metall‑, Kunst­stoff- oder Holz­ver­ar­bei­tung, der Baubran­che, der Lebens­mit­tel­ver­ar­bei­tung, Textil- oder Druck­in­dus­trie etc.. Meist liegt der Kapi­tal­be­darf zwischen 0,25 Mio. Euro und 10 Mio. Euro, die wir mittel­stän­di­schen Unter­neh­men schnell und flexi­bel über Sale & Lease Back zur Verfü­gung stel­len können. Das korre­spon­diert in der Regel mit einem Jahres­um­satz zwischen 10 Mio. Euro bis 200 Mio. Euro. Im Rahmen der Finan­zie­rung liegt für uns die Wert­hal­tig­keit der Maschi­nen und nicht die Boni­tät des Unter­neh­mens im Fokus, so dass sich dieser Ansatz insbe­son­dere für Unter­neh­men in der Sanie­rung und Restruk­tu­rie­rung eignet.

2. Bei welchen Anläs­sen kann das Finan­zie­rungs­mo­dell einge-setzt werden?

Die Anlässe für den Einsatz von Sale & Lease Back sind viel­fäl­tig.  Zusätz­li­chen Liqui­di­täts­be­darf gibt es aus den verschie­dens­ten Grün­den, zum Beispiel für die soeben genann­ten Umstruk­tu­rie­rungs­pro­zesse im Unter­neh­men oder die Vorfi­nan­zie­rung von Aufträ­gen. Auch für die Ablö­sung von bestehen­den Finan­zie­rungs­for­men wie Mezza­nine, Mini-Bonds oder endfäl­li­gen Darle­hen können zusätz­li­che finan­zi­elle Mittel benö­tigt werden. Im Laufe der Jahre haben wir zudem eine Reihe von Unter­neh­mens­nach­fol­gen beglei­tet, bei denen Altge­sell­schaf­ter ausge­zahlt wurden oder die Finan­zie­rung des Unter­neh­mens­er­werbs im Vorder­grund stand. Auf Grund der Objekt­be­zo­gen­heit kann Sale & Lease Back selbst bei einer Insol­venz unter bestimm­ten Voraus­set­zun­gen einge­setzt werden, zum Beispiel zur Finan­zie­rung des Insol­venz­plans bzw. des eigen­ver­wal­ten­den Schuld­ners bei der Über­nahme „seines“ Unter­neh­mens aus der Insolvenz.

3. Wie funk­tio­niert Sale & Lease Back in der Praxis?

Beim Sale & Lease Back werden gebrauchte Maschi­nen und Anla­gen an ein Leasing­un­ter­neh­men verkauft und der Kauf­preis direkt an das Unter­neh­men ausge­zahlt. Im Anschluss an den Verkauf  least der Betrieb die Maschi­nen zurück, so dass diese ohne Pause weiter genutzt werden können. Sale & Lease Back verschafft dem Unter­neh­men banken­un­ab­hän­gig und im Rahmen einer reinen Innen­fi­nan­zie­rung zusätz­li­che Liqui­di­tät. Diese kann ohne Vorga­ben und Beschrän­kun­gen frei verfüg­bar einge­setzt werden. Die Leasing­ra­ten stel­len zu wesent­li­chen Teilen abzugs­fä­hige Betriebs­aus­ga­ben dar und können in der Regel fort­lau­fend aus den erwirt­schaf­te­ten Umsät­zen finan­ziert werden. Vom Erst­kon­takt bis zur Auszah­lung des Kauf­prei­ses dauert es im Durch­schnitt sechs bis acht Wochen. 

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