Mobile Trends in Deutschland
Der Vormarsch der Smartphones geht ungebremst weiter. So kam BITKOM 2011 zu dem Ergebnis, dass mehr als jedes zweite in Westeuropa und den USA verkaufte Telefon ein Smartphone ist. Weltweit wird pro Sekunde ein Artikel über eine mobile Anwendung bei eBay gekauft. Insgesamt nutzen mittlerweile rund sechs Millionen Deutsche ein mobiles Endgerät zum Einkaufen und man geht davon aus, dass binnen fünf Jahren etwa acht Prozent der umgesetzten Waren im E‑Commerce mobil verkauft werden.
Vor allem digitale Güter, wie Tickets, Musik, Apps und Bücher werden mit mobilen Geräten erworben, da diese direkt auf dem mobilen Gerät genutzt werden können. Die Webseiten der Händler werden in Form von Applikationen zunehmend an mobile Geräte angepasst, um den Einkauf auf diesen Seiten einfacher zu gestalten. Normale Webseiten eignen sich dabei meist nicht für mobile Geräte, da sie bei geringer Übersichtlichkeit zu viele Informationen bieten. Meist werden Buttons eingerichtet mit denen man direkt zum Abschluss des Kaufes kommt. So kann über neue Bezahlangebote direkt durch Anklicken eines Buttons und Eingabe von Benutzername und Passwort bezahlt werden, ohne dass eine aufwendige Eingabe von Adressdaten etc. nötig ist.
Wir gehen davon aus, dass mobile Werbung fester Bestandteil des Marketings sein wird. Der Kunde tritt aufgrund der Mobilität in veränderten Umgebungen mit dem werbenden Unternehmen in Kontakt. Somit können die Firmen mit mobilem Marketing die Kunden zukünftig deutlich gezielter ansprechen.
NFC (Near Field Communication) und die Zahlung mit eWallets sind die Favoriten. — Nutzer laden sich Geld auf einen mobilen Geldbeutel (dazu benötigen sie ein Konto bei einem Anbieter der eWallets – z.B. google) und können dann im stationären Handel oder auch direkt im Online-Shop über dieses Konto bezahlen. Im Laden muss das Gerät an ein Empfängergerät gehalten werden, damit die entsprechenden Daten per NFC übertragen werden können. Im Internet wird durch Angabe der entsprechenden Account-Daten bezahlt.
Darüber hinaus spielen firmeneigene Bezahlmodelle, bei denen die Kunden über vorher erworbene Credits bzw. Guthaben bezahlen können, eine wichtige Rolle. Aussichtsreiche Bezahldienste sind QR-Shopping von Ebay/Paypal, „Drive Thru Payment“ (Starbucks), „Yapital“ (Otto Group) und „Mpass“ (Telefonica). Langfristig wird sich unseres Erachtens die NFC Technologie durchsetzen, da mit dieser Zahlungen schnell abzuwickeln sind, sie sehr einfach ist und auch mit anderen Funktionen, wie Treue- oder Coupon-Systemen verbunden werden kann. Zu erwähnen ist, dass sich Bezahldienste in Asien (hohe Handyverbreitung, teilweise keine flächendeckende DSL-Infrastruktur) und Nordamerika (hier existieren kaum komfortable Bezahlverfahren wie Überweisung oder Lastschrift) sicherlich noch schneller durchsetzen werden als in Deutschland.