ALTERNATIVE FINANZIERUNGSFORMEN
FÜR UNTERNEHMER UND INVESTOREN
3 Fragen an kluge Köpfe
Foto: Ole Klose

Optionen in der Mezzanine-Finanzierung

Dazu 3 Fragen an Ole Klose

Lampe Capi­tal Finance GmbH
Foto: Ole Klose
17. Februar 2016

Als Mezza­­nine-Finan­­zie­rung bezeich­net man Kapi­tal­for­men, die vom Charak­ter her zwischen Eigen­ka­pi­tal und Fremd­ka­pi­tal liegen, das heisst unter Umstän­den, dass sie Merk­male beider verei­nen. Mezza­­nine-Geber können Venture Capi­­tal-Unter­­neh­­mens­­be­­tei­­li­­gungs­­­ge­­sel­l­­schaf­­ten, Banken, Versi­che­run­gen, private Inves­to­ren oder Mezza­­nine-Fonds sein. Die Inves­to­ren tragen ein höhe­res Risiko als Fremd­ka­pi­tal­ge­ber und können daher auch eine höhere Rendite als diese erwar­ten. Die Rendite einer Finan­zie­rung mit Mezza­­nine-Kapi­­tal liegt zwischen 10 und 30 Prozent, abhän­gig von der Ausge­stal­tung der Konditionen. 


Dazu 3 Fragen an Geschäfts­füh­rer der zum Bank­haus Lampe gehö­ren­den Lampe Capi­tal Finance GmbH in Düsseldorf

1. Das Bank­haus Lampe hat seinen ersten Mezza­nine-Fonds aufge­legt und mit einem Volu­men von rd. 72 Mio. Euro. geschlos­sen. Wie setzen sich Ihre Inves­to­ren zusam­men? Haben Sie schon Invest­ments getä­tigt? Wenn ja, in welchen Sektoren?

Die Lampe Capi­tal Finance GmbH, eine Toch­ter der Bank­haus Lampe KG, hat mit dem Lampe Mezza­nine Fonds I einen geschlos­se­nen Invest­ment­fonds nach dem Kapi­tal­an­lage-gesetz­buch (KAGB) aufge­legt. Bank­haus Lampe selber hat EUR 10 Mio. als Spon­sor inves­tiert. Bei den übri­gen drei­zehn Inves­to­ren handelt es sich um Versi­che­run­gen, Versor­gungs­werke, Family Offices und Inves­to­ren aus dem kirch­li­chen Bereich.

Der Fonds eignet sich für alle Arten von insti­tu­tio­nel­len Inves­to­ren, da dieser eine attrak­tive risi­ko­ad­jus­tierte Rendite bietet, keine Korre­la­tion zu ande­ren Asset-Klas­sen besitzt und laufende Ausschüt­tun­gen leis­tet. Diese Woche zeich­nen wir unser vier­tes Invest­ment und haben damit rund EUR 20 Mio. des Volu­mens allo­kiert. Die Unter­neh­men wurden aus mehr als 150 Inves­ti­ti­ons­mög­lich­kei­ten sorg­fäl­tig ausge­wählt und stam­men aus den Bran­chen Schutzplanken/Straßenbau, Medi­zin- und Indus­trie­tech­nik sowie IT/Soft­ware-Lösun­gen.

2. Welche Invest­ments sind für Sie inter­es­sant? In welcher Größen­ord­nung inves­tie­ren Sie?

Ziel­un­ter­neh­men soll­ten einen Umsatz von mindes­tens EUR 30 Mio. auswei­sen und eine fünf­jäh­rige Unter­neh­mens­his­to­rie besit­zen. Neben einer ange­mes­se­nen Eigen­ka­pi­tal­quote soll­ten in den letz­ten 3 Geschäfts­jah­ren eine nach­hal­tige, stabile Profi­ta­bi­li­tät sowie posi­tive opera­tive Cash Flows erzielt worden sein, die auch künf­tig zu einer ausrei­chen­den Kapi­tal­dienst­fä­hig­keit führen. — Wesent­li­che quali­ta­tive Krite­rien sind ein über­zeu­gen­des Manage­ment ohne soge­nannte „Key-Man“-Risiken, ein trag­fä­hi­ges Geschäfts­mo­dell und eine solide Markt­stel­lung. Dane­ben sollte eine klare Unter­neh­mens­stra­te­gie und nach­hal­tig posi­tive Entwick­lungs­per­spek­ti­ven erken­nen lassen. Unser Fokus liegt auf dem deut­schen Mittelstand.

Die Ziel­größe für unsere Mezza­nine-Invest­ments liegt zwischen EUR 3 — 10 Millio­nen pro Unter­neh­men, größere Einzel­ti­ckets reali­sie­ren wir mit Co-Invest­ments durch Kunden der Bank­haus Lampe KG. Der Vorteil für die Ziel­un­ter­neh­men ist hier­bei, dass es mit uns als Fonds­ma­na­ger bei nur einem Ansprech­part­ner bleibt.

3. Wie sieht die Kondi­tio­nen­ge­stal­tung für ein Mezza­nine-Invest­ment aus? Für welche Unter­neh­men kommt Mezza­nine in Frage und warum soll­ten sie es von Ihnen erhalten?

Mezza­nine-Invest­ments werden in der Regel als eigen­ka­pi­tal­ähn­li­che Mittel mit Lauf­zei­ten zwischen fünf und sieben Jahren ausge­stal­tet. Typi­sche Instru­mente sind stille Betei­li­gun­gen oder Genuss­rechte. Der Verzin­sungs­an­spruch liegt zwischen den Kondi­tio­nen lang­fris­ti­ger Kredite und den Erwar­tun­gen von minder­heit­li­chen Direkt­be­tei­li­gun­gen. Die Vergü­tun­gen bestehen regel­mä­ßig aus einer fixen und einer varia­blen Kompo­nente, viel­fach ergänzt um einen Equity Kicker. Sie vari­ie­ren je nach Ausge­stal­tung der Risi­ko­pa­ra­me­ter; in der Summe sind sie jedoch zweistellig.

Mezza­nine kommt insbe­son­dere für Unter­neh­men in Frage, die ihr Wachs­tum bzw. ihre Expan­sion orga­nisch oder auch durch Zukäufe stär­ken wollen. Dafür benö­ti­gen sie zumin­dest tempo­rär eigen­ka­pi­tal­ähn­li­che Mittel, wollen jedoch keine Geschäfts­an­teile abge­ben. Weitere typi­sche Anlässe sind Unter­neh­mens­nach­fol­gen oder die Neuord­nung des Gesell­schaf­ter­krei­ses, verein­zelt auch Reka­pi­ta­li­sie­run­gen zur Vermö­gens­di­ver­si­fi­ka­tion von Unternehmerfamilien.
Unsere Invest­ments sind indi­vi­du­ell auf die Bedürf­nisse der jewei­li­gen Unter­neh­men zuge­schnit­ten. Das Bank­haus Lampe gehört zur Oetker-Gruppe und hat einen indus­tri­el­len Hinter­grund. Wir sind im deut­schen Mittel­stand tief verwur­zelt. Das Invest­ment-Team besitzt zudem lang­jäh­rige Erfah­run­gen im mittel­stän­di­schen Beteiligungs‑, Kapi­tal­markt- und Firmen­kun­den­ge­schäft, so dass wir Unter­neh­men ideal beglei­ten können. Insbe­son­dere in komple­xen Situa­tio­nen, die nicht dem Stan­dard entspre­chen, sind wir der rich­tige Ansprechpartner.

Über Ole Klose
Ole Klose hat weit­rei­chende Erfah­run­gen im Bereich Sanie­rungs­ma­nage­ment, Restruk­tu­rie­rung, Invest­ment­ban­king und Betei­li­gungs­ge­schäft. Er war zu Beginn der 90er Jahre für die Treu­hand­an­stalt, später für die Bank­ge­sell­schaft Berlin und seit 2002 für die Bank­haus Lampe KG tätig. Im Rahmen seiner Tätig­keit für die Bank­haus Lampe KG und die Lampe Betei­li­gungs­ge­sell­schaft mbH ging Ole Klose zahl­rei­che Betei­li­gun­gen z.B. an der Vapiano SE für die Bank­haus Lampe KG erfolg­reich ein. Ole Klose studierte an der Univer­si­tät Hamburg Betriebs­wirt­schafts­lehre mit dem Abschluss Diplom-Kaufmann.

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