Stärken regionaler Private Equity-Fonds
Vor rund 10 Jahren gab (und gibt) kaum Anbieter, die sowohl Eigenkapital als auch Mezzanine aus einer Hand anbieten. Parallel stieg der Anteil der über M&A‑Berater angebotenen Unternehmen sowohl für Minder- als auch für Mehrheiten immer weiter an. Gleichzeitig haben wir durch unseren, für PE ungewöhnlichen, Standort in Leipzig eine hohe Markttransparenz der lokal ansässigen Unternehmen erzielt. Diese Unternehmen hatten häufig Finanzierungsthemen, waren aber, zu unserem Glück, nicht von den üblichen Datenbanken erfasst und zogen auch wegen ihrer geringen Größe von unter M€ 20 Umsatz keine Investoren an.
Sachsen war vor dem zweiten Weltkrieg und zu DDR-Zeiten ein außergewöhnlicher Industriestandort und ist es heute wieder. Dieses brachliegende Potential wollen wir heben. Gemeinsam mit dem Freistaat Sachsen und den drei großen Sparkassen in Chemnitz, Dresden und Leipzig setzten wir 2005 den ersten 35 Mio Euro-Fonds auf, gefolgt von einem 60 Mio Euro-Venture Fonds 2008 (www.tgfs.de). Der neue Fonds ist eine Erweiterung des in 2005 gestarteten und nun in der Deinvestitionsphase befindlichen Wachstumsfonds Mittelstand Sachsen (WMS). Die Süd BG ist insgesamt an über 70 Unternehmen deutschlandweit beteiligt (www.suedbg.de).
Die Unternehmer suchen Lösungen für ihre Anforderungen, sei es Wachstum, Nachfolgeregelungen oder die Finanzierung von Zukäufen. Die Gründergeneration der Zeit nach der Wende ist dabei, die Unternehmen zu übergeben. Da es sich aber bei fast allen Unternehmern um ihr Lebenswerk handelt, ist die (kalte) Akquisition ein langwieriger, über mehrere Jahre dauernder Prozess. Die Unternehmer wollen wissen, mit wem sie es zu tun haben.
Uns hilft auch unser Ansatz, zunächst nur mit Mezzanine einzusteigen, und über das Kennenlernen später Anteile zu erwerben oder einen MBI/MBO zu realisieren. Auch erwerben wir unübliche, geringe Minderheitsanteile von 10–20%, um den Unternehmern die Möglichkeit zu bieten, einen kleinen Teilexit zur privaten Entschuldung oder zum privaten Vermögensaufbau zu erzielen. Auch hier dient dann die Phase nach dem Erstinvestment dem Kennenlernen für weitere Schritte.
Der heterogene berufliche Hintergrund der Kollegen und des Teams hilft hier sehr, gleichgültig ob bei Finanzierungen mit Mezzanine oder mit Eigenkapital, eine überdurchschnittlich enge Beziehung und Zusammenarbeit mit den Unternehmern aufzubauen. Wir sind Berater und Sparringspartner der Unternehmer.
Den proprietären Dealflow habe ich schon erwähnt. In Zahlen ausgedrückt: 15 Mittelstands- und 26 VC-Investments wurden seit 2005 regional akquiriert. Das ist ein sehr gutes Ergebnis. Zusätzlich bietet die Zusammenarbeit mit den Sparkassen, durch deren noch „lokalere“ Präsenz, weitere unschlagbare Akquisitionsvorteile.
Der Umsatz der Portfoliounternehmen im WMS ist trotz der zwei Krisen von 170 Mio Euro auf heute 320 Mio Euro angestiegen, die Zahl der Arbeitsplätze in den Unternehmen stieg nach der WMS-Beteiligung von rund 1.900 Mitarbeitern auf heute rund 2.500. Wie Sie an den Kennzahlen ersehen, stieg auch die Wertschöpfung der Unternehmen, was wir unserem Beitrag zu der Unternehmensentwicklung zurechnen. Im Portfolio befinden sich Unternehmen, die sich unter den ersten in ihrem Segment befinden.
Attraktivität zeigt sich neben der erfolgreichen Akquisition natürlich auch an den Exits. Im WMS verkaufen wir aufgrund der hohen Marktchancen gerade zwei Unternehmen, im TGFS haben wir beispielsweise im letzten Jahr ein Unternehmen mit Multiple 10 nach nur 1,5 Jahren Haltezeit verkauft.