Unternehmerfamilien als Investoren
Private Equity gewinnt als Assetklasse für Unternehmerfamilien immer mehr an Bedeutung. Unter Einbeziehung des entsprechenden Risikos, eingeschränkter Liquidität und auch steuerlicher und regulatorischer Herausforderungen können sich überdurchschnittliche, risikoadjustierte Renditechancen ergeben.
Über die gesamte Finanzkrise hinweg hat sich Private Equity als ein wertvoller Baustein innerhalb des Portfoliokontextes erwiesen. Der Hauptgrund für diesen wertvollen Beitrag liegt unseres Erachtens darin begründet, dass derartige Anlageformen ihre Rendite aus Quellen beziehen, die in der Regel am traditionellen, liquiden Kapitalmarkt nicht zur Verfügung stehen. Der nachhaltige Mehrwert, der sich aus aktiver unternehmerischer
Tätigkeit im Private Equity-Bereich ergeben kann, ermöglicht die angestrebte Verbesserung der Stabilität der Wertentwicklung und unterstreicht damit unseres Erachtens die Attraktivität dieser Anlageklassen.
Viele Unternehmerfamilien wollen ihr ‚Unternehmertum’ weitergeben und agieren als Business Angel oder als Fondsberater. Sie verfügen über ein unternehmerisch geprägtes Verständnis, die richtigen Kompetenzen und Netzwerke in Verbindung mit dem Willen, kurze Entscheidungswege zum Erfolg der Unternehmen zu nutzen. Meist wird über direkte Beteiligungen in andere Unternehmen investiert, vorzugsweise in Familienunternehmen. Durch das Engagement bei einem anderen Familienunternehmen wird Interessensidentität zwischen den Familien erreicht, verbunden unter Wahrung des mittelbaren Einflusses auf das investierte Vermögen und auch der Möglichkeit, sich unternehmerisch weiter zu engagieren. Der zukünftige Verkauf bzw. Exit spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle, es zählt die sehr langfristige Ausrichtung von Familienunternehmen und ihrer Eigentümer.
Das Ziel sollte sein ist, diese Anlageklasse innerhalb der strategischen Gesamtvermögensallokation derart aufzubauen und auszurichten, dass die Familien von der konjunkturellen Entwicklung gerade im Mittelstand und den sich eröffnenden Investitionsopportunitäten profitieren können.
Direktinvestitionen in Unternehmen, gleich ob börsennotiert oder nicht, bieten einerseits entsprechende Wertsteigerungspotentiale, weisen andererseits aber auch teils sehr spezifische Risiken auf. Aus diesem Grund ist es unerlässlich, Anlagen zu diversifizieren und über verschiedene Unternehmensgrößen, Branchen, Regionen etc. zu streuen. Daneben sind die Nachvollziehbarkeit des Geschäftsmodells, Produkte und Dienstleistungen, finanzielle Situation, das Management und Organisationsstrukturen wichtige Kritierien. Bei der Erarbeitung dieser Strategie, bzw. Zielallokation sollten Unternehmerfamilien unbedingt einen externen Partner, z.B. ein Family Office, als Sparrings-Partner engagieren.