Welche Entwicklung erwarten Sie für den PE-Markt in 2021?
Klassische Firmenkäufer – ob Private Equity-Fonds oder Konzerne – haben nach wie vor sehr viel Geld. Vor allem deshalb erwarte ich weiterhin viele Transaktionen in Deutschland. Vielleicht nimmt der Deal Flow sogar zu, weil infolge der Wirtschaftskrise mehr Firmen frisches Eigenkapital brauchen und Konzerne die Veräußerung von nicht zum Kerngeschäft zählenden Geschäftsfeldern beschleunigen.
Allerdings ist die Zukunft vieler Kauf-Kandidaten, insbesondere in zyklischen Branchen wegen der Corona-Krise deutlich unsicherer, aber die Kaufpreise sind oft immer noch relativ hoch. Wir hinterfragen sehr kritisch, welche uns zum Kauf angebotenen Unternehmen wir erwerben möchten. Doch es bleibt natürlich dabei: Unser Auftrag ist, zu investieren – auch in schwierigen Zeiten.
Dieses Jahr haben wir schon zwei Verkäufe realisiert: den Krefelder Schlackenverwerter C.C. Umwelt und den Marzipanhersteller Schluckwerder. Wenn 2021 noch zwei Käufe hinzukämen, wären wir im Plan. Natürlich würden wir diesen Plan gerne übererfüllen. Mit unserem neuen Fonds stehen uns 150 Millionen Euro an Eigenkapital für vier bis sechs Transaktionen zur Verfügung.
Je höher der Preis für ein Unternehmen ist, desto ambitionierter müssen die Businesspläne sein, mit denen das Unternehmen die Renditeerwartungen der Investoren – zunächst theoretisch – erfüllen kann. Doch wenn die Ambitionen überhandnehmen, steigt der Druck auf das Management und die gesamte Belegschaft enorm. Und wenn Businesspläne scheitern, weil sie überambitioniert waren, müssen das alle Beteiligten ausbaden: die Mitarbeiter, die Kreditgeber, die Fonds-Manager und deren Geldgeber, Pensionsfonds und Versicherungen zum Beispiel.
Wir haben noch nie Schnäppchen gemacht – auch wenn es beim Verkauf eines Portfoliounternehmens im Rückblick für Außenstehende vielleicht so aussieht. In solche Beurteilungen fließt leider nur selten ein, welche unternehmerischen Risiken wir gemeinsam mit den Führungskräften unserer Portfoliounternehmen eingegangen sind, wie viele Nerven wir in Veränderungsprozessen gelassen und wie viel Kapital wir in technologische und betriebswirtschaftliche Verbesserungen investiert haben. Schnäppchen – das ist in unserem Geschäft wirklich ein oberflächlicher Begriff.
Wir suchen Unternehmen für das Novum Capital-Portfolio, die mindestens fünf Millionen Euro an EBITDA pro Jahr erwirtschaften. Wir sehen unser Potential bei den Mid Caps. Dort sind hochklassige Manager, hohe Beratungsbudgets, ausgefeilte Strategien und betriebliche Effizienz nicht allgegenwärtig. Sonst wären die meisten zum Verkauf stehenden Unternehmen wohl kaum im Angebot. In den genannten Defiziten liegt das Gestaltungs- und Wertsteigerungspotenzial, das wir suchen.
Novum Capital ist erfahren darin, unterschiedlichste Unternehmensprobleme zu lösen und Erfolgsstrategien mitzugestalten. Und wir haben die Kapazitäten, neben Kapital auch Know-how einzubringen. Gerade bei kleineren Unternehmen können wir sehr viel in relativ kurzer Zeit beitragen, um diese Unternehmen zu erhalten, ihre Expansion zu fördern und letztlich ihren Wert nachhaltig zu steigern.
Über Novum Capital
Novum Capital investiert Kapital von deutschen und internationalen Pensionskassen, Versorgungswerken und Stiftungen in mittelständische Unternehmen mit bis zu 200 Millionen Euro Jahresumsatz. Damit trägt Novum Capital dazu bei, dass die Kapitalgeber ihre Begünstigten weiterhin finanziell versorgen und/oder ihrem Stiftungszweck umfänglich nachgehen können.
Seine Portfoliounternehmen unterstützt Novum Capital dabei, ihre Marktposition zu verbessern, ihre Profitabilität zu erhöhen, den Nutzen ihrer Geschäftsmodelle für die Gesellschaft zu erweitern – und den Unternehmenswert zu steigern. Dafür investiert Novum Capital auch betriebswirtschaftliches Know-how – und Leidenschaft.
www.novumcapital.com .
Über Felix Homann
Felix Homann ist seit 2012 bei Novum Capital. Er hat das Unternehmen maßgeblich mitgestaltet – insbesondere die Entwicklung von Investments auf Deal-by-Deal-Basis bis zu den ersten beiden institutionellen Beteiligungsfonds (2017 und 2020) mit insgesamt 225 Mio. Euro Fondsvolumen. Intern koordiniert er insbesondere Investments in die Branchen: Dienstleistungen,
Energie und Umwelt, Gesundheitswirtschaft und Pharmazie, Software und IT.
Vor seinem Eintritt bei Novum Capital war er für die US-Investmentbank Goldman Sachs tätig. – Felix Homann hat einen Master of Engineering in Electrical and Electronic Engineering am Imperial College London erworben und ist CFA® Charterholder. Während seines Studiums war er Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes.