
Wie Private Equity-Firmen Geld verdienen
Technische Universität München
Foto: C. Kaserer | TU München
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26. Oktober 2011
1. Unter welchen Parametern wurden die Analysen in Ihrer Studie bei den Private Equity-Unternehmen durchgeführt?
Es handelt sich um eine Auswertung von über 330 Europäischen Mid-Market Buyout-Deals über den Zeitraum 1990 bis heute. Die Daten wurden von der EVCA (European Venture Capital and Private Equity Association) auf anonymer Basis gesammelt. Vergleiche mit anderen Studien zeigen, dass es sich um eine für den europäischen Markt repräsentative Datenbasis handelt.
2. Wodurch steigern PE-Unternehmen ihre Rendite? Welche Parameter spielen dabei eine Rolle?
Wir können zeigen, dass die Renditen der PE-Unternehmen vor allem auf einer Steigerung der Profitabilität der Portfolio-Unternehmen beruhen. Dieses Ergebnis ist auch im statistischen Sinne sehr robust. In der Tendenz scheint dabei Umsatzwachstum eine größere Rolle zu spielen als reine Kostensenkungsprogramme. Während etwa zwei Drittel der Rendite auf diese fundamentalen Faktoren zurückgeht, haben Effekte, die aus einer Veränderung der Finanzierungsstruktur des Unternehmens kommen, nur eine untergeordnete Rolle. Im Mittel betragen diese Effekte rund ein Drittel. Unter statistischen Gesichtspunkten muss man zudem sagen, dass sie nur wenig robust sind.
3. Welche Rolle spielen Bewegungen an den Kapitalmärkten und im Marktumfeld für die Rendite von PE-Firmen?
In der hier betrachteten Stichprobe spielen diese Effekte keine Rolle. Im Durchschnitt waren die Wertsteigerungseffekte, die auf eine Verbesserung der Marktbewertungen zurückzufahren waren, gleich null. Das Ausnutzen von Marktbewegungen ist demnach kein wesentlicher Treiber der Renditen von PE-Deals.