Exit: DBAG veräußert Beteiligung an Cleanpart Group an MCC
Frankfurt am Main — Die Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) schließt ihre Beteiligung an der Cleanpart Group GmbH (Cleanpart) erfolgreich ab. Sie veräußert ihre Anteile an die Mitsubishi Chemicals Corporation (MCC), einen japanischen Mischkonzern, zu dem mit Shinryo auch ein Wettbewerber von Cleanpart gehört. Auch der von der DBAG beratene DBAG Fund VI und das Cleanpart-Management veräußern ihre Anteile. Entsprechende Verträge wurden im August unterzeichnet; ihr Vollzug steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden. Es wird erwartet, dass die Transaktion innerhalb der kommenden drei Monate abgeschlossen werden kann. Über den Kaufpreis haben die Vertragsparteien Stillschweigen vereinbart.
Cleanpart (www.cleanpart.com) ist ein Dienstleistungsunternehmen für die Halbleiterindustrie. Das Unternehmen wartet prozesskritische Bauteile von Maschinen, die überwiegend in der Produktion von logischen Chips, Speicherchips und vergleichbaren Komponenten eingesetzt werden. Diese Bauteile müssen regelmäßig dekontaminiert, gereinigt und neu beschichtet werden, um den extremen Reinheits- und Leistungsanforderungen im Produktionsprozess der Chiphersteller zu entsprechen. Die Wartung der Komponenten erfolgt an eigenen Standorten, die in der Nähe der großen Kunden in Deutschland, Frankreich und in den USA angesiedelt sind. Das Unternehmen beschäftig 420 Mitarbeiter; 2017 hat Cleanpart knapp 50 Millionen Euro umgesetzt.
DBAG und DBAG Fund VI hatten sich im April 2015 im Zuge einer Nachfolgelösung des Familienunternehmens an Cleanpart beteiligt. Neben der Regelung der Nachfolge waren die technologische Weiterentwicklung sowie die Fokussierung auf das Geschäft mit der Halbleiterindustrie Ziele der Beteiligung. Bereits im vergangenen Jahr war deshalb das ursprünglich zweite Geschäftsfeld des Unternehmens, Healthcare, nach sehr erfolgreicher Entwicklung an einen strategischen Käufer veräußert worden. Umsatz und Mitarbeiterzahl sind trotz des Verkaufs der Gesundheitssparte heute deutlich höher als zu Beteiligungsbeginn.
„Cleanpart ist heute besser aufgestellt als 2015, zum Beispiel aufgrund der Investitionen, die in den vergangenen Jahren in neue Technologien erfolgten, um auch besonders anspruchsvolle Kunden bedienen zu können“, sagte Torsten Grede, Sprecher des DBAG-Vorstands; „das Unternehmen hat beste Voraussetzungen, sich auch unter dem neuen Eigentümer gut zu entwickeln“.
Dr. Udo Nothelfer, Vorsitzender der Cleanpart-Geschäftsführung kommentierte den Gesellschafterwechsel so: „MCC ist für uns der ideale Partner und ein guter Hafen, denn beide Unternehmen ergänzen sich technologisch und geographisch.“ Die MCC-Tochter Shinryo ist ebenso wie Cleanpart ein Dienstleister für die Halbleiterindustrie mit ähnlichem Portfolio. Shinryo erbringt seine Leistungen allerdings überwiegend für andere Prozessschritte in der Halbleiterindustrie. Zudem ist das Unternehmen ausschließlich in Japan, Taiwan und China aktiv – genau jene Regionen, die Cleanpart nicht bedient. Cleanpart wiederum bringt neben seinem europäischen Geschäft seine amerikanischen Standorte in die Zusammenarbeit ein und kann künftig Shinryos starke Marktpräsenz in Asien nutzen. Gemeinsam werden Cleanpart und Shinryo von einem erweiterten Service-Portfolio profitieren können, etwa durch Cleanparts materialspezifische Engineering-Dienstleistungen und sein Angebot einzelner Bauteile für die Maschinen seiner Kunden.
Der Abschluss der Beteiligung an Cleanpart ist die zweite Veräußerung eines Unternehmens aus dem Portfolio des DBAG Fund VI. Der Fonds hatte zwischen 2013 und 2016 elf Management-Buy-outs strukturiert.
Der auf die DBAG entfallende Teil des jetzt vereinbarten Veräußerungserlöses übersteigt den Wertansatz der Beteiligung im IFRS-Zwischenabschluss zum 30. Juni 2018. Die Veräußerung führt im vierten Quartal 2017/2018, das am 30. September 2018 endet, deshalb zwar zu einem weiteren Beitrag für das Konzernergebnis; der Beitrag war jedoch überwiegend in der Prognose für das Konzernergebnis 2017/2018 der Deutschen Beteiligungs AG berücksichtigt, die deshalb angesichts weiterhin bestehender Unwägbarkeiten zu anderen Einflussgrößen auf das Konzernergebnis unverändert bleibt.
Über DBAG
Die börsennotierte Deutsche Beteiligungs AG initiiert geschlossene Private Equity-Fonds und investiert an der Seite der DBAG-Fonds in gut positionierte mittelständische Unternehmen mit Entwicklungspotenzial. Einen Schwerpunkt legt die DBAG auf die Industriesektoren, in denen der deutsche Mittelstand im internationalen Vergleich besonders stark ist. Mit dieser Erfahrung, mit Know-how und Eigenkapital stärkt sie die Portfolio-Unternehmen darin, eine langfristige und wertsteigernde Unternehmensstrategie umzusetzen. Der unternehmerische Investitionsansatz macht die DBAG zu einem begehrten Beteiligungspartner im deutschsprachigen Raum. Das vom DBAG-Konzern verwaltete und beratene Kapital beträgt rund 1,8 Milliarden Euro.