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Berlusconis Mediaset wird neuer Stakeholder bei ProSiebenSat.1

Kate­go­rie: Deals
30. Mai 2019

München — Silvio Berlus­co­nis Medi­en­kon­zern Media­set wird neuer Anteils­eig­ner bei ProSiebenSat.1. Die Münche­ner und die Italie­ner bezeich­nen den Kauf von 10 Prozent als „freund­lich“.

Der italie­ni­sche Medi­en­kon­zern Media­set kauft 9,6 Prozent der Anteile von ProSiebenSat.1. Das Akti­en­pa­ket ist rund 330 Millio­nen Euro wert. Wie Media­­set-CEO Pier Silvio Berlus­coni, Sohn von Ex-Premier­­mi­­nis­­ter Silvio Berlus­coni, am heuti­gen Mitt­woch mitteilte, handelt es sich um einen „freund­li­chen Erwerb“ und „eine lang­fris­tige Entschei­dung, die darauf abzielt, Wert­schöp­fung mit einer zuneh­mend inter­na­tio­na­len Ausrich­tung zu schaffen“.

Konzern­chef Max Conze, „begrüßt“ die Inves­ti­tion und sieht diese „als Vertrau­ens­be­weis in unsere Stra­te­gie und das Team“ an. Conzes freund­li­che Reak­tion dürfte auch daran liegen, dass Media­set einen Umbau der Führungs­ebene von ProSiebenSat.1 nicht forcie­ren will: „Wir schät­zen die Führungs­mann­schaft von ProSiebenSat.1“, erklär­ten die Italie­ner. Media­set schätze die Führungs­mann­schaft von ProSiebenSat.1, betonte Berlus­coni. Das Unter­neh­men aus Unter­föh­ring bei München wird seit dem vergan­ge­nen Jahr von Max Conze geführt, der vorher den Staub­sauger­her­stel­ler Dyson geführt hatte.

Media­­set-Einstieg posi­tiv für ProSieben-Aktie
Der Anteils­er­werb vertieft die bereits bestehende Part­ner­schaft zwischen den beiden Medi­en­kon­zer­nen. Beide arbei­ten seit fünf Jahren in der Euro­päi­schen Medi­en­al­li­anz (EMA) zusam­men. ProSie­ben ist dabei der größere Part­ner: Während die Deut­schen 2018 einen Konzern­um­satz von 4,9 Milli­ar­den Euro erziel­ten, errei­chen die Italie­ner nur 3,4 Milli­ar­den Euro. Beide Konzerne kämp­fen in ihrem Kern­ge­schäft mit TV-Werbung mit rück­läu­fi­gen Umsät­zen. „Ziel der Alli­anz ist es, Skalen­ef­fekte zu reali­sie­ren, die für die Zukunft des euro­päi­schen Fern­se­hens entschei­dend sind“, sagt Media­­set-Chef Berlus­coni. Eine FINANCE-Anfrage, um welche Skalen­ef­fekte es sich konkret handeln soll, ließ ProSiebenSat.1 aber unbeantwortet.

Am Kapi­tal­markt hilft der Media­­set-Einstieg Conze aber schon jetzt. Seit Conzes Amts­an­tritt vor genau einem Jahr ist der Akti­en­kurs von ProSie­ben von 25 auf 13 Euro zurück­ge­gan­gen. Viele Short­sel­ler waren und sind in dem Wert aktiv. In dieser Zeit warf auch der als Hoff­nungs­trä­ger ange­tre­tene ProSie­­ben-CFO Jan Kemper das Hand­tuch. Heute aber legt das Papier um rund 5 Prozent zu und kostet wieder mehr als 15 Euro. Die Media­­set-Aktie gibt hinge­gen leicht nach.

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