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3 Fragen an kluge Köpfe
Foto: Jeremy Coller

Limited Partner sind bereit, ihre Allokationen im PE-Sektor zu steigern

Dazu 3 Fragen an Coller Capital

Coller Capi­tal
Foto: Jeremy Coller
11. Juli 2024

Limi­ted Part­ner (LPs) wollen ihre Allo­ka­tio­nen in Private Equity nicht nur beibe­hal­ten, sondern aktiv erhö­hen, da sie attrak­tive, lang­fris­tig risi­ko­be­rei­nigte Rendi­ten anstre­ben. Nirgendwo wird dies deut­li­cher als bei den Private Market Secon­da­ries, wo die LPs die ange­bo­tene Diver­si­fi­zie­rung und Liqui­di­tät erkannt haben. — 3 entschei­dende Fragen haben wir aus dem Global Private Capi­tal Baro­me­ter Summer 2024 von COLLER extrahiert.

 

Seit 2004 liefert das Global Private Capi­tal Baro­me­ter von Coller Capi­tal eine einzig­ar­tige Moment­auf­nahme der Pläne insti­tu­tio­nel­ler Anle­ger in den USA, Europa und im asia­­tisch-pazi­­fi­­schen Raum (einschl. des Nahen Ostens). In der 40. Ausgabe des Baro­me­ters wurden die Ansich­ten von 110 Private-Equity-Inves­­to­­ren aus der ganzen Welt erfasst. Die Ergeb­nisse sind reprä­sen­ta­tiv für die LP-Population.


Dazu 3 Fragen an Jeremy Coller, Grün­der von Coller Capital

1. Ist eine Konso­li­die­rung bei den Private Equity-Mana­gern zu erwarten?
LPs erwar­ten in der Tat eine Konso­li­die­rung unter den PE-Mana­gern (Gene­ral Part­ner = GP). 64 % der LPs glau­ben, dass mindes­tens einer der PE-Mana­ger, bei denen sie derzeit inves­tiert sind, in den nächs­ten zwei Jahren mit einem ande­ren Mana­ger fusio­nie­ren oder von diesem über­nom­men werden wird. Dies ist wenig über­ra­schend, wenn man bedenkt, dass in den letz­ten Jahren eine Viel­zahl von Trans­ak­tio­nen statt­ge­fun­den hat. Eine deut­li­che Mehr­heit, vier Fünf­tel der befrag­ten LPs, äußerte sich skep­tisch, ob eine Konso­li­die­rung zu besse­ren Ergeb­nis­sen für LPs führen wird. Ein Fünf­tel der LPs erkennt jedoch auch die poten­zi­el­len Chan­cen, die sich durch stra­te­gi­sche Konso­li­die­rungs­be­mü­hun­gen erge­ben könnten.
2. Wie wird die Entwick­lung im Sektor Private Credit und bei Secon­da­ries eingeschätzt?
Private Credit steht das größte Wachs­tum der Ziel­al­lo­ka­tion unter den alter­na­ti­ven Anla­gen bevor. —  Etwa 45 % der LPs erwar­ten, dass ihre Ziel­al­lo­ka­tion in Private Credit/ Private Debt im kommen­den Jahr erhöht werden. LPs halten vorran­gige Direkt­kre­dite für die attrak­tivste Kredit­in­ves­ti­ti­ons­mög­lich­keit. Euro­päi­sche und nord­ame­ri­ka­ni­sche LPs waren am ehes­ten dieser Ansicht: 71 % bzw. 74 % stimm­ten dieser Meinung zu, während es in der APAC-Region nur 58 % waren. Mezza­nine-Darle­hen wurden neben notlei­den­den Kredi­ten als attrak­tive Anla­ge­mög­lich­keit hervor­ge­ho­ben. Secon­da­ries sind die Anla­ge­klasse mit der zweit­höchs­ten erwar­te­ten Allo­ka­ti­ons­er­hö­hung: 38 % der Befrag­ten äußer­ten die Absicht, ihre Allo­ka­tion in diese Stra­te­gie zu erhö­hen. APAC (Emer­ging Asia Paci­fic Capi­tal Markets) LPs zeig­ten den größ­ten Appe­tit auf diese Stra­te­gie, da fast 70 % der Befrag­ten eine Aufsto­ckung ihrer Allo­ka­tio­nen plan­ten. Dies unter­streicht das große Inter­esse an dieser Stra­te­gie, die in der APAC-Region im Vergleich zum Rest der Welt noch in den Kinder­schu­hen stecken mag.
3. Wie stehen LPs zu Conti­nua­tion Funds (Fort­füh­rungs­fonds) ?
LPs gehen davon aus, dass Fort­füh­rungs­fonds wahr­schein­lich die gängigste Methode zur Liqui­di­täts­be­schaf­fung sein wird, die in den kommen­den 12–18 Mona­ten. Diese Ansicht ist bei nord­ame­ri­ka­ni­schen LPs am weites­ten verbrei­tet. NAV (Net Asset Value)-Finanzierung erfährt zuneh­mende Akzep­tanz bei LPs. — Die Möglich­keit für Private Equity-Fonds, benö­tigte Liqui­di­tät über die Aufnahme von Kredi­ten abzu­bil­den, ist gängige Praxis im Markt. Als Besi­che­rung solcher Kredite kommen auch die von einem Fonds gehal­te­nen Invest­ments in Betracht. Bei der als NAV Finan­cing oder NAV Lending bezeich­ne­ten Finan­zie­rung, werden die Vermö­gens­werte zu ihrem Netto­ver­mö­gens­wert (NAV) ange­setzt. Die Thema­tik hat gerade in Zeiten ange­spann­ter Märkte und eines vola­ti­len Zins­um­fel­des an Bedeu­tung gewon­nen. Dies kann für Inves­to­ren aus verschie­de­nen Grün­den Anlass sein, genauer hinzu­se­hen bevor sie ein Invest­ment einge­hen. Laut COLLER äußer­ten sich mehr als zwei Fünf­tel der LPs zufrie­den mit dem Einsatz von NAV-Finan­zie­run­gen in der Private Equity-Bran­che. — Während viele LPs immer noch Unbe­ha­gen bei der NAV-Finan­zie­rung zeigen, geht COLLER davon aus, dass ein besse­res Verständ­nis der Stra­te­gie wahr­schein­lich zu einer größe­ren Akzep­tanz führen wird.   Über das Global Private Capi­tal Baro­me­ter Summer 2024 von COLLER Capital In der 40. Ausgabe des Baro­me­ters wurden die Ansich­ten von 110 Private-Equity-Inves­to­ren aus der ganzen Welt erfasst. Die Ergeb­nisse sind reprä­sen­ta­tiv für die LP-Population. Jeremy Coller gilt als Pionier auf dem Sekun­där­markt für Private Equity. Finan­cial News hat ihn als eine der 50 einfluss­reichs­ten Perso­nen in der euro­päi­schen Private-Equity-Bran­che anerkannt.

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