Exit-Readiness — vom Unternehmer zum Verkäufer
Der zentrale Grund, warum Exit-Readiness für Unternehmer so wichtig ist, liegt
in ihrer direkten Auswirkung auf den Unternehmenswert. Käufer bewerten Unternehmen anhand vieler Kriterien, darunter finanzielle Kennzahlen, die Stabilität des Geschäftsmodells, das Risiko potenzieller Verbindlichkeiten und die Marktchancen für zukünftiges Wachstum. Exit-Readiness stellt sicher, dass alle diese Aspekte in einem möglichst positiven Licht erscheinen und mögliche Risiken bereits vor dem Verkaufsprozess ausgeräumt sind.
Dies hat drei positive Effekte auf den Verkaufsprozess: 1) Eine höhere Verkaufswahrscheinlichkeit, b) ein besseres Verkaufsergebnis und c) einen schnelleren und reibungsloseren Verkaufsprozess.
Um sicherzustellen, dass die Exit-Readiness zielgerichtet und auf die Bedürfnisse der verkaufenden Gesellschafter erfolgt, wird eine Vorgehensweise in fünf Schritten empfohlen.
Bei der Zieldefinition geht es darum, gemeinsam mit dem Unternehmer festzulegen, wie das Unternehmen beim Start des eigentlichen Verkaufsprozesses dastehen soll. Wo sollen die Schwerpunkte für die gründliche Vorbereitung liegen?
Es gilt, die Verkaufsmotive zu klären: Warum wird das Unternehmen verkauft?
Klärung der Erwartungen an den Verkauf: Welche finanziellen oder strategischen Ziele verfolgt der Verkäufer? Welcher Kaufpreis wird angestrebt?
Vorstellung über die Zukunft des Unternehmens. Welche Vision besteht für das Unternehmen nach dem Verkauf?
Unternehmensbewertung und ‑analyse, wobei es darum geht, auch mit der Brille eines Käufers ein Gesamtbild der Unternehmenssituation zu erzeugen und ganzheitlich auf die Stärken und Schwächen des Unternehmens zu schauen.
Dann die Exit-Readiness Roadmap, womit ein strategischer Plan gemeint ist, der die Schritte und Maßnahmen festlegt, die erforderlich sind, um ein Unternehmen optimal auf einen zukünftigen Verkauf vorzubereiten.
Anhand der Roadmap folgt dann die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen. Viele davon werden in der Praxis im Unternehmen selbst, vom Management, umgesetzt. Eine externe Hilfe besteht dann ausschließlich im Tracken des Fortschritts und in einem regelmäßigen Sparring.
Vorbereitung des Verkaufsprozesses: parallel zur Umsetzung der einzelnen Maßnahmen ist es ratsam, schon frühzeitig mit der Aufbereitung der für einen erfolgreichen Unternehmensverkauf benötigten Unterlagen zu beginnen.
Exit-Readiness ist nicht nur ein einmaliger Prozess kurz vor dem Verkauf, sondern sollte als kontinuierlicher Optimierungsprozess verstanden werden. Denn auch wenn der Verkauf nicht unmittelbar bevorsteht, steigert eine gut koordinierte Vorbereitung den Unternehmenswert langfristig.
Unternehmer, die frühzeitig und systematisch mit der Verkaufsvorbereitung beginnen, erhöhen nicht nur die Chancen auf einen erfolgreichen Exit, sondern maximieren auch den Unternehmenswert. Eine transparente Finanzlage, effiziente Prozesse, rechtliche und steuerliche Klarheit sowie ein starkes Management-Team sind die Grundpfeiler eines erfolgreichen Verkaufs.
Dr. Willem Keijzer ist Gründer und Geschäftsführer der CNX Transaction Partners GmbH, einer inhabergeführten M&A‑Boutique mit Büros in München und Amsterdam. Seit 2010 begleitet er mittelständische Unternehmer, Gesellschafter und Investoren bei der Vorbereitung und der erfolgreichen Umsetzung von Unternehmenstransaktionen. Zuvor leitete er 10 Jahre lang zahlreiche Projekte in den Bereichen Unternehmensstrategie, Digitalisierung und Operations, unter anderem für die BMW Group und namhafte Unternehmensberatungen.
Er hat einen Master-Abschluss in Wirtschaftsingenieurwesen der Technischen
Universität Eindhoven (TUE), ein Vordiplom in Informatik der Fachhochschule
Rotterdam sowie einen Dr. in Maschinenbau (Lehrstuhl für Produktentwicklung)
der Technischen Universität München (TUM). – Willem ist Vorstandsmitglied des Deutsch-Niederländischen Wirtschaftsforums (DNG).
willem.keijzer@cnx-transactions.de