ALTERNATIVE FINANZIERUNGSFORMEN
FÜR UNTERNEHMER UND INVESTOREN
3 Fragen an kluge Köpfe
Foto: Patrick Seip

Erholung und steigende Dynamik im deutschen M&A‑Markt erwartet

Dazu 3 Fragen an Patrick Seip

SYNTRA
Foto: Patrick Seip
13. Februar 2025

Trotz ange­spann­tem Markt­um­feld wurden im vergan­gen Jahr zahl­rei­che Trans­ak­tio­nen reali­siert. Der Markt sollte sich im Lauf des Jahres entspan­nen, auch die Deal-Akti­­vi­­tät könnte mode­rat zuneh­men ebenso wie die Volumina.


Dazu 3 Fragen an Patrick Seip, Mana­ging Part­ner von SYNTRA (vormals sonn­tag corpo­rate finance)

1. Welche Bran­chen würden denn Ihrer Meinung nach von einer Stabi­li­sie­rung profitieren?

Wir erwar­ten das vor allem wich­tige Zukunfts­bran­chen von der erwar­te­ten Stabi­li­sie­rung profi­tie­ren. Dazu zählen vor allem die Berei­che IT & Soft­ware, der Gesund­heits­sek­tor sowie Erneu­er­bare Ener­gien. Bereits im Vorjahr verzeich­ne­ten diese Sekto­ren eine Viel­zahl span­nen­der Trans­ak­tio­nen, mit zuneh­men­der inter­na­tio­na­ler Betei­li­gung, denn die Kauf­in­ter­es­sen­ten stam­men immer häufi­ger auch aus dem Ausland.

So beglei­tete unser Team im vergan­ge­nen Jahr unter ande­rem die Verkäufe des Medi­zin­tech­nik-Spezia­lis­ten meetB an die inter­na­tio­nale Asker Health­care Group und des Aggre­gat-Herstel­lers ATEMAG an die schwe­di­sche Röko AB.  Die Anzahl solcher Cross-Border-Trans­ak­tio­nen im Small- und Mid-Cap-Market wird in den kommen­den Mona­ten weiter anzie­hen. Viele deut­sche Mittel­stands­un­ter­neh­men sind trotz der durch­wach­se­nen Wirt­schafts­lage hervor­ra­gend aufge­stellt. Das erken­nen auch immer mehr auslän­di­sche Unter­neh­men, die mit einem Zukauf Lücken in ihren Port­fo­lios schlie­ßen oder Zugang zum großen deut­schen Markt gewin­nen wollen. Zudem treibt die Trans­for­ma­tion der Wirt­schaft und insbe­son­dere die Ener­gie­wende die Deal-Akti­vi­tät zusätz­lich voran. Der Umbau der Wirt­schaft erfor­dert an vielen Stel­len enorme Inves­ti­tio­nen. Für viele Unter­neh­men ist es sinn­voll, diese im Verbund mit einer größe­ren Gruppe oder mit Hilfe eines kapi­tal­star­ken Inves­tors zu täti­gen. Die Trans­for­ma­tion bleibt also ein zentra­ler Treiber.

2. Erwar­ten Sie stei­gende Volu­mina? Welche Fakto­ren spie­len hier eine Rolle?

Neben der lang­ersehn­ten poli­ti­schen Klar­heit könn­ten sich zudem sinkende Infla­ti­ons­ra­ten und ein stabi­le­res Zins­um­feld posi­tiv auf die M&A‑Aktivität auswir­ken. Die Trans­ak­ti­ons­vo­lu­mina, vor allem im schwä­cheln­den Mid-Market-Bereich, dürf­ten davon profi­tie­ren, auch wenn die großen Deals bislang noch auf sich warten lassen.

Doch auch das dürfte sich Seip nach bald ändern, zumin­dest in eini­gen Bran­chen. Denn die anhal­tend hohen Inves­ti­tio­nen in KI und Digi­ta­li­sie­rung sowie in den Ausbau von Wasser­stoff­tech­nik und grüne Infra­struk­tur lassen im Bereich Tech­no­lo­gie und Erneu­er­bare Ener­gien auf viel Dyna­mik hoffen. Aber auch Anbie­ter von B2B-Dienst­leis­tun­gen und Unter­neh­men mit beson­ders inno­va­ti­ven Geschäfts­mo­del­len erzie­len hohe Bewer­tun­gen und rücken ganz nach oben auf der Transaktionsagenda.

Wich­tig ist vor allem eine gute Plan­bar­keit – gerade vor dem Hinter­grund zuneh­mend langer M&A‑Prozesse. Auch nimmt die Prüfung von ESG-Krite­rien immer mehr Raum in Due-Dili­gence-Prozes­sen ein. Hier ist eine gute Vorbe­rei­tung wich­tig. Unter­neh­mer soll­ten das Thema M&A deshalb früh­zei­tig und stra­te­gisch angehen.

3. Welche Bran­che würden Sie zu den Verlie­rern rech­nen und warum?

Zu den poten­ti­el­len Verlie­rern zählen der tradi­tio­nelle Einzel­han­del, Drucke­reien, Print­me­dien sowie Finanz­dienst­leis­ter ohne Digi­tal­ge­schäft. Aber auch ener­gie­in­ten­sive Indus­trien wie Chemie, Stahl und Zement sowie Auto­mo­bil­zu­lie­fe­rer und die Bau- und Immo­bi­li­en­bran­che müssen aufgrund hoher Ener­gie­kos­ten, sinken­der Nach­frage und dem stei­gen­den regu­la­to­ri­schen Druck mit Einbu­ßen rechnen.

 

Über Syntra Corpo­rate Finance 

Syntra Corpo­rate Finance ist Teil der part­ner­ge­führ­ten Syntra Group, zu der auch die auf Nach­fol­ge­re­ge­lun­gen bei klei­ne­ren, über­wie­gend inha­ber­ge­führ­ten Unter­neh­men spezia­li­sierte M&A‑Boutique Nach­fol­ge­kon­tor gehört. Die Syntra Group erreicht regel­mä­ßig Spit­zen­plätze in aner­kann­ten M&A‑League-Tables. Allein im Jahr 2024 beglei­tete die Gruppe knapp 40 Trans­ak­tio­nen und setzt sich somit laut dem aktu­el­len Merger­mar­ket-Ranking auf Platz eins der M&A‑Berater in Deutsch­land. Mehr Infor­ma­tio­nen untern: www.syntracf.com

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