ALTERNATIVE FINANZIERUNGSFORMEN
FÜR UNTERNEHMER UND INVESTOREN
3 Fragen an kluge Köpfe
Foto: Mirco Iwan

Warum tun sich Unternehmen oft schwer mit der Nachfolge

Dazu 3 Fragen an Markus Zejermann und Mirco Iwan

Valerna
Foto: Mirco Iwan
12. März 2025

Tausen­den Unter­neh­men droht in den kommen­den Jahren die Schlie­ßung, weil Inha­ber keinen Nach­fol­ger finden, ein Problem für den gesam­ten Wirt­schafts­stand­ort Deutsch­land. Die Zahl der Unter­neh­men, die eine Nach­fol­ge­lö­sung suchen, ist drei­mal so hoch wie die Zahl der Interessenten.


Dazu 3 Fragen an Markus Zejer­mann und Mirco Iwan, Grün­der und Mana­ging Part­ner von Valerna

1. Warum tun sich viele fami­li­en­ge­führte Unter­neh­men so schwer mit der Nach­folge? Wie sieht Ihr Ansatz aus?
Die Unter­neh­mens­nach­folge ist für viele Inha­ber eine komplexe Heraus­for­de­rung, da sie sowohl wirt­schaft­li­che aber vor allem auch emotio­nale Aspekte umfasst. Viele Unter­neh­mer schie­ben die Nach­fol­ge­ent­schei­dung hinaus, weil sie ihr Lebens­werk in guten Händen wissen möch­ten, aber oft nicht die rich­tige Lösung finden. Die Auswahl eines geeig­ne­ten Käufers ist aller­dings entschei­dend, um Iden­ti­tät, Werte und Arbeits­plätze zu bewah­ren. Herkömm­li­che Optio­nen brin­gen häufig Einschrän­kun­gen mit sich: Stra­te­gi­sche Käufer inte­grie­ren das Unter­neh­men meist voll­stän­dig, was zum Verlust der Unter­neh­mens­kul­tur und häufig auch Arbeits­plät­zen führt. Private Equity-Inves­to­ren verän­dern häufig bestehende Manage­ment­teams und setzen dazu oft auf kurz­fris­tige Rendi­te­ziele, die nicht immer im Einklang mit den Inter­es­sen der Grün­der stehen. Search Funds sind meist uner­fah­rene Käufer mit wenig Manage­ment­kom­pe­tenz sowie gerin­ger Flexi­bi­li­tät, die Trans­ak­tion auf die spezi­fi­schen Bedürf­nisse des Verkäu­fers anzu­pas­sen. Wir verfol­gen einen ande­ren Ansatz: Als erfah­re­ner und lang­fris­tig orien­tier­ter Inves­tor bieten wir maßge­schnei­derte Nach­fol­ge­lö­sun­gen an. Durch einen prag­ma­ti­schen, part­ner­schaft­li­chen und früh­zei­tig initi­ier­ten Prozess sorgt Valerna für eine struk­tu­rierte Über­gabe, erhält die Iden­ti­tät des Unter­neh­mens und unter­stützt interne Talente nach Möglich­keit bei ihrer Weiter­ent­wick­lung in Managementfunktionen.
2. Welche typi­schen Fehler sehen Sie bei Unter­neh­mern, die den Nach­fol­ge­pro­zess in Angriff nehmen?
Viele Unter­neh­mer unter­schät­zen die Komple­xi­tät der Nach­folge und begin­nen den Prozess zu spät. Oft fehlt eine lang­fris­tige Planung, sodass die Optio­nen begrenzt sind, wenn eine Nach­fol­ge­re­ge­lung notwen­dig wird. Eine über­has­tete Entschei­dung kann zu einem Verkauf unter Wert oder zu einer unge­eig­ne­ten Über­gabe führen, die das Unter­neh­men desta­bi­li­siert. Ein weite­rer kriti­scher Fehler ist, dass viele Unter­neh­mer den Nach­fol­ge­pro­zess als eine Einzel­ent­schei­dung betrach­ten, anstatt ihn als Team­auf­gabe zu begrei­fen. — Eine erfolg­rei­che Über­gabe erfor­dert die früh­zei­tige Einbin­dung mehre­rer Akteure: Die Fami­lie muss in die stra­te­gi­sche Entschei­dung einge­bun­den werden, Steuer- und Finanz­pla­ner helfen bei der Opti­mie­rung der Struk­tur, und die Geschäfts­füh­rung sowie das Manage­ment müssen vorbe­rei­tet werden, um einen reibungs­lo­sen Über­gang sicher­zu­stel­len. Ein Mangel an Koor­di­na­tion zwischen diesen Parteien kann zu recht­li­chen, finan­zi­el­len und opera­ti­ven Hürden führen. Zudem müssen Unter­neh­mer akzep­tie­ren, dass dieser Prozess für sie oft Neuland ist – profes­sio­nelle Bera­tung und externe Unter­stüt­zung sind essen­zi­ell für eine gut vorbe­rei­tete Nach­folge. In vielen Unter­neh­men fehlen klare Struk­tu­ren und Prozesse. Oft ist das Unter­neh­men stark auf die Grün­der­per­sön­lich­keit zuge­schnit­ten, das heißt, wich­tige Geschäfts­ab­läufe, Kunden­be­zie­hun­gen und Entschei­dungs­wege sind nicht ausrei­chend doku­men­tiert oder insti­tu­tio­na­li­siert sind. Dies erschwert die Inte­gra­tion eines neuen Manage­ments und kann zu Unsi­cher­hei­ten bei Mitar­bei­tern und Kunden führen. Valerna bietet eine Lösung für den Mittel­stand, die solche Fehler vermei­det. Unser Team hat nicht nur die nötige Trans­ak­ti­ons­er­fah­rung, sondern eben­falls die opera­tive Erfah­rung, um diese Trans­for­ma­tion eng zu beglei­ten. Durch früh­zei­tige Planung, eine klare Defi­ni­tion von Prozes­sen und Verant­wort­lich­kei­ten sowie einen part­ner­schaft­li­chen Über­gangs­pro­zess wird ein reibungs­lo­ser Wech­sel ermög­licht, der die Inter­es­sen aller Betei­lig­ten berück­sich­tigt. Unter­neh­mer erhal­ten nicht nur eine maßge­schnei­derte Nach­fol­ge­re­ge­lung, sondern auch die Sicher­heit, dass ihr Lebens­werk nach­hal­tig fortgeführt.
3. Wie wollen Sie sicher­stel­len, dass die Iden­ti­tät und Kultur eines Unter­neh­mens nach der Über­nahme erhal­ten bleiben?
Die Iden­ti­tät und Kultur eines Unter­neh­mens sind entschei­dende Erfolgs­fak­to­ren, die über Jahr­zehnte gewach­sen sind und nicht einfach repli­zier­bar sind. Wir respek­tie­ren dies und verfol­gen einen Ansatz, der gezielt die Iden­ti­tät des Unter­neh­mens weiter­ent­wi­ckelt. Ein zentra­les Element ist die enge Zusam­men­ar­beit mit den bishe­ri­gen Eigen­tü­mern, dem Manage­ment und den Mitar­bei­tern. Statt abrup­ter Verän­de­run­gen setzen wir auf eine schritt­weise Über­gabe, die bestehende Führungs­kräfte einbin­det und interne Talente gezielt fördert. Dieser inte­gra­tive Ansatz ermög­licht, die bestehende Unter­neh­mens­kul­tur beizu­be­hal­ten und gleich­zei­tig neue Impulse für nach­hal­ti­ges Wachs­tum zu setzen. Darüber hinaus blei­ben wir bewusst opera­tiv so weit im Hinter­grund wie möglich, unter­stüt­zen aber mit Hilfe unse­res opera­ti­ven Know-Hows so weit wie nötig. Ulti­ma­tiv über­las­sen wir die Geschäfts­füh­rung erfah­re­nen Teams, die das Unter­neh­men aus eige­ner Kraft weiter­ent­wi­ckeln. Durch maßge­schnei­derte Entwick­lungs­pro­gramme und geziel­tes Coaching stel­len wir sicher, dass bestehende Werte und Tradi­tio­nen nicht nur bewahrt, sondern als Basis für zukünf­tige Erfolge genutzt werden.   Mirco Iwan und Markus Zejer­mann sind seit mehr als 25 Jahren im Private Equity Markt aktiv, mit Fokus auf den Euro­päi­schen Mittel­stand. Mirco Iwan war zuvor als CEO und Opera­ting Part­ner verschie­de­ner Port­fo­lio-Unter­neh­men deut­scher Family Offices tätig. Hier hat er komplexe Trans­for­ma­ti­ons­pro­jekte wie Reor­ga­ni­sa­tio­nen, Buy-and-Build, Carve-outs und Inter­na­tio­na­li­sie­run­gen beglei­tet. Zuletzt hat Markus Zejer­mann als Mana­ging Direc­tor bei einer pan-euro­päi­schen Betei­li­gungs­ge­sell­schaft und davor ca. 10 Jahre als Stra­te­gie­be­ra­ter gearbeitet.  Beide haben ein Studium der Wirt­schafts­wis­sen­schaf­ten an der Katho­li­schen Univer­si­tät Eich­stätt-Ingol­stadt abge­schlos­sen und jeweils inter­na­tio­nale Master­ab­schlüsse in London sowie Barce­lona erworben.  www.valerna.de

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