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3 Fragen an kluge Köpfe
Foto: S. Weinheimer | ORRICK Hölters & Elsing

Erneuerbare Energien im Fokus

Dazu 3 Fragen an S. Weinheimer

ORRICK Hölters & Elsing
Foto: S. Wein­hei­mer | ORRICK Hölters & Elsing
5. Dezem­ber 2012

Die Unter­neh­men im Bereich ‘Erneu­er­bare Ener­gien’ stehen nicht nur in den Medien im Fokus, sondern sind auch auf Expan­si­ons­kurs. Ener­gie­bi­lanz gehört zu den häufig zitier­ten Begrif­fen in diesem Bereich. Welcher Sektor im Bereich der Erneu­er­ba­ren Ener­gien wächst und welche Schwer­punkte Inves­to­ren setzen 


Dazu 3 Fragen an Part­ner bei ORRICK Hölters & Elsing, Düsseldorf

1. Sie haben im Sektor erneu­er­bare Ener­gien unter ande­rem Trans­ak­tio­nen bei Welt­markt­füh­rer German Pellets (Deutsch­land) oder Gold­wind Inter­na­tio­nal Holding (China) beglei­tet. Wohin entwi­ckelt sich der Markt nach Ihren Beobachtungen?

Tradi­tio­nell gibt es fünf Sekto­ren im Bereich der Erneu­er­ba­ren Ener­gien: Wasser­kraft, Wind­ener­gie, Solar­ener­gie, Erdwärme und nach­wach­sende Rohstoffe (Bioen­er­gie).

  • Die Gewin­nung von Wasser­kraft ist aufwen­dig und führt regel­mä­ßig zu massi­ven Eingrif­fen in die Natur. Der Markt wird sich hier nur lang­sam entwickeln.
  • Wind­ener­gie wird in Deutsch­land bereits in hohem Maße genutzt. Es gibt viele Wind­fel­der mit der Konse­quenz, dass es wenig Stand­orte für neue Felder gibt. Für ein neues Wind­feld muß man von der Idee bis zur ersten Gewin­nung von Strom aus Wind­ener­gie mit unge­fähr zehn Jahre rech­nen. Ob sich die Offshore-Wind­ener­gie­ge­win­nung durch­setzt, bleibt abzu­war­ten. Die Aufwen­dun­gen hier­für sind erheb­lich. Der Markt für Wind­ener­gie wird sich daher weiter­ent­wi­ckeln, wenn auch nicht so stür­misch wie bisher.
  • Die Solar­ener­gie hat in den vergan­ge­nen Jahren viele Freunde gewon­nen. Zu beach­ten ist aller­dings, dass sie jeden­falls in Deutsch­land erheb­lich subven­tio­niert wurde. Ein weite­rer Nach­teil der Solar­ener­gie ist es, dass sie nur gewon­nen werden kann, wenn die Sonne scheint. Für die Nutzung über den priva­ten Haus­halt hinaus muss das Thema der Spei­cher­ka­pa­zi­tät und der Netz­um­schal­tung gelöst werden. Hier wird es in Zukunft erheb­li­che Anstren­gun­gen geben. Auch hier wird sich der Markt daher nicht über­mä­ßig weiterentwickeln.
  • Die Nutzung der und der Markt für Erdwärme werden in den nächs­ten Jahren nur lang­sam voran­ge­trie­ben werden. Es ist immer noch zu unge­wiss, welche nach­hal­ti­gen Folgen der Eingriff in die Natur mit sich bringt.
  • Bioen­er­gie verspricht in der Gesamt­schau von Natur­ver­träg­lich­keit, opti­scher Beein­träch­ti­gung der Land­schaft und ener­ge­ti­scher Effi­zi­enz das größte Wachstumspotential.
2. Wie stellt sich das Enga­ge­ment von deut­schen und inter­na­tio­na­len Inves­to­ren im Bereich Erneu­er­bare Ener­gien dar?

Die Gewin­nung von Wasser­kraft wird den großen Konzer­nen vorbe­hal­ten blei­ben. Sie eignet sich nicht zur eige­nen Gewin­nung von Ener­gie durch private Haus­halte. Ein nennens­wer­tes Enga­ge­ment von Inves­to­ren wird nicht statt­fin­den. Das Glei­che, wenn auch aus ande­ren Grün­den, gilt für die Gewin­nung von Erdwärme.

Bei der Gewin­nung von Wind­ener­gie und Solar­ener­gie sieht es anders aus. Natio­nale wie inter­na­tio­nale Inves­to­ren werden diese Berei­che weiter ausbauen. Deutsch­land hat im Bereich der Wind­ener­gie bereits eine führende Posi­tion, das Stei­ge­rungs­po­ten­tial ist somit vergleichs­weise gering. Im Bereich der Solar­ener­gie bleibt abzu­war­ten, wann die Poli­tik über weitere Strei­chun­gen der Subven­tio­nen nach­denkt. — Das Enga­ge­ment deut­scher und inter­na­tio­na­ler Inves­to­ren im Bereich der Bioen­er­gie dage­gen scheint ungebrochen.

3. Erge­ben sich beson­dere Komple­xi­tä­ten bei M & A‑Transaktionen in diesem Sektor? Wenn ja, welche?

Beson­dere Komple­xi­tä­ten bei M&A‑Transaktionen im Bereich der Erneu­er­ba­ren Ener­gien gibt es nicht. Selbst­ver­ständ­lich „scha­det es nicht“, wenn die in diesem Bereich täti­gen Bera­ter jeden­falls Grund­kennt­nisse der eigent­li­chen Mate­rie aufwei­sen. Damit aber unter­schei­det sich die (recht­li­che) Bera­tung im Bereich der Erneu­er­ba­ren Ener­gien nicht von der Bera­tung ande­rer Spezialmaterien.

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