Wie entwickeln langfristig orientierte Investoren ihre Unternehmen weiter?
Einerseits erhalten wir Angebote über ein etabliertes Netzwerk von Beratern, Verbänden und mittelständischen Institutionen, andererseits betreiben wir auch intensives Screening von Branchen und Regionen und gehen zunehmend aktiv auf Unternehmer bzw. Unternehmen zu. Jahrzehntelange Erfahrung, unsere etablierte „Marke“ und der Branchenfokus helfen uns dabei.
„Hidden Champions“ sind für uns etablierte, technologiegetriebene Mittelständler, die in ihrem Marktsegment eine führende Stellung einnehmen. Dabei gilt: Lieber Nischen als Massenmärkte, lieber Technologie- als Preisführerschaft. Natürlich sollten die Unternehmen nicht nur eine erfolgreiche Historie aufweisen, sondern auch das Potential haben, sich unter dem Dach der GESCO positiv weiter zu entwickeln.
Unter dem Dach einer börsennotierten Kapitalgesellschaft können die Unternehmen in punkto (Wachstums-) Finanzierung meist deutlich dynamischer agieren als in der Hand einer Privatperson. Das Tagesgeschäft verantworten die jeweiligen Geschäftsführer, aber jenseits davon unterstützt die Holding beispielsweise bei strategischen Weichenstellungen und Großinvestitionen, bei der Internationalisierung und bei M&A. Ganz wichtig: die Einbindung in eine Industriegruppe mit ähnlich gelagerten „Brüdern und Schwestern“ bricht die Isolation auf, in der viele Alleingeschäftsführer agieren. Die vielbeschworene Vernetzung gehört seit der Gründung vor 26 Jahren zu unserer DNA.
Buy-and-Build im klassischen PE-Sinne – Wertschöpfungsketten zusammenkaufen, Unternehmen mergen, Synergien heben – ist nicht unser Geschäft. Die Unternehmen bleiben nach der Übernahme durch GESCO selbständige „Schnellboote“. Buy-and-Hold trifft es also eher, klingt aber zu passiv. Wir streben durchaus eine aktive Weiterentwicklung der Unternehmen an. Das gilt für organisches Wachstum, kann aber auch M&A auf Ebene der Tochtergesellschaften umfassen, beispielsweise die Übernahme eines Wettbewerbers im Ausland.
Wenn wir an Veräußerungen denken, dann nicht um des Exit-Gewinns willen, sondern allenfalls aus strategischen Gründen. Der Exit ist dezidiert nicht Teil des Geschäftsmodells, und wir wollen unser Renommee als langfristiger Investor nicht beschädigen. Aber die Welt ändert sich, und wir müssen uns Flexibilität in strategischen Fragen bewahren.
Über die GESCO AG:
Die GESCO AG erwirbt als Beteiligungsgesellschaft ertragsstarke, strategisch interessante mittelständische Industrieunternehmen. Seit der Gründung 1989 wurde eine starke Gruppe von Hidden Champions, Markt- und Technologieführern aufgebaut. Im Sinne der Diversifizierung sind die Abnehmerbranchen breit gefächert. Vor allem in Sachen Nachhaltigkeit will sich das Unternehmen deutlich von klassischen Finanzinvestoren unterscheiden: “Tief in der ‘DNA’ der GESCO verankert bestimmt sie unser Handeln: Wir setzen bewährte Geschäftsmodelle fort und entwickeln sie weiter. Unsere zentrale Aufgabe besteht darin, Wachstumspotenziale zu nutzen und die Zukunftsfähigkeit der Gruppe langfristig zu sichern.” — Am 24. März 1998 ging GESCO an die Börse.
Über Christoph Borges
Nach seinem Studium an der RWTH Aachen (Maschinenbau) arbeitete er in einer technisch-organisatorisch ausgerichteten Unternehmensberatung im Bereich Maschinen-und Anlagenbau. Anschließend wurde er Geschäftsführer und Leiter Logistik für verschiedene internationale Produktionswerke bei einer Evonik-Tochter im Kraftwerksbereich. Im Jahr 2000 Wechsel ins Beteiligungsgeschäft/Private Equity, seither bei verschiedenen Private Equity-Gesellschaften tätig (Minderheiten/Mehrheiten/Buy-out/Nachfolge). Neben der operativen Tätigkeit aktiv in Gremien (Beirat/Aufsichtsrat). Seit September 2014 verantwortet er bei der GESCO AG als Leiter Akquisitionen den Bereich M&A.die Börse.