DBAG Konzernergebnis: 12,6 Mio. Euro nach neun Monaten
Frankfurt am Main — Die Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) schließt die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2018/2019 mit einem Konzernergebnis von 12,6 Millionen Euro ab. Grund für den deutlichen Rückgang im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum, als das Konzernergebnis 27,7 Millionen Euro betrug, ist das niedrigere Ergebnis aus dem Beteiligungsgeschäft: Ein niedrigeres Bewertungsergebnis konnte durch positive Ergebnisbeiträge aus Veräußerungen nicht vollständig kompensiert werden.
In ihrem Halbjahresbericht 2018/2019 hatte die DBAG berichtet, dass die meisten Portfolio-Unternehmen für 2019 höhere Umsätze und Ergebnisse budgetiert hatten und sich auf einem guten Weg sehen. Daran hat sich grundsätzlich nichts geändert. Mittlerweile haben sich allerdings die Anzeichen für ein Nachlassen der wirtschaftlichen Dynamik verstärkt – zum Teil auch durch die schwelenden globalen Handelskonflikte. Dies führt bei einigen Portfolio-Unternehmen zu niedrigeren Ergebnissen als erwartet und wirkt sich damit negativ auf die Bewertung der Portfolio-Unternehmen und das Ergebnis aus dem Beteiligungsgeschäft aus. Insbesondere im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres ergab sich außerdem ein negativer Ergebnisbeitrag aus der Veränderung der Verschuldung der Portfolio-Unternehmen. Bei einem Portfolio-Unternehmen hatte sich zum Beispiel die Finanzierung eines Zukaufs auf seinen Verschuldungsgrad und in der Folge auf seine Bewertung ausgewirkt.
Allerdings zahlt sich aus, dass das Portfolio der DBAG diversifiziert ist. „Der konjunkturellen Eintrübung in verschiedenen Branchen stehen positive Entwicklungen bei Portfolio-Unternehmen aus anderen Branchen gegenüber. So haben sich zuletzt zum Beispiel die Beteiligungen im Telekommunikationssektor mit Fokus auf schnellem Internet sehr erfreulich entwickelt“, heißt es in der heute veröffentlichten Quartalsmitteilung der DBAG. Im Saldo ergab sich in den ersten neun Monaten aus der operativen Entwicklung der Portfolio-Unternehmen, also aus der Ergebnisveränderung und Verschuldung, ein Ergebnisbeitrag in Höhe von 6,2 Millionen Euro, nach 13,3 Millionen im entsprechenden Vorjahreszeitraum.
Die nach dem Stichtag vereinbarten Veräußerungen der Beteiligungen an Infiana und Novopress haben mit 13,7 Millionen Euro positiv zum Konzernergebnis beigetragen. In beiden Fällen überstieg der erzielte Veräußerungserlös den Wertansatz der Beteiligungen zum 31. März 2019. Die entsprechenden Wertbeiträge wurden in der Bewertung der beiden Beteiligungen zum 30. Juni 2019 berücksichtigt. „Die jüngst vermeldeten Veräußerungen unterstreichen einmal mehr den Erfolg unserer Investitionstätigkeit“, kommentierte Susanne Zeidler, Finanzvorstand der DBAG, im Rahmen der Veröffentlichung des Quartalsabschlusses. Und weiter: „Das eingesetzte Kapital haben wir in beiden Fällen vervielfacht. Unser Erfolg zeigt sich also nicht im Bewertungsergebnis eines einzelnen Quartals, sondern steht erst nach mehreren Jahren fest, wenn wir eine Beteiligung wieder veräußern.“
Zu Beginn des laufenden Geschäftsjahres hatte der teils massive Rückgang der Ergebnismultiplikatoren börsennotierter Vergleichsunternehmen, die die DBAG zur Bewertung ihrer Portfolio-Unternehmen heranzieht, das Konzernergebnis stark belastet. Nach einer deutlichen Erholung der Bewertungsmultiplikatoren im zweiten und dritten Quartal war dieser Kapitalmarkteffekt zum 30. Juni 2019 wieder nahezu neutral.
Das Ergebnis vor Steuern des Segments Private Equity-Investments erreichte nach den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 11,0 Millionen Euro und lag damit 12,5 Millionen Euro unter dem Segmentergebnis des vergleichbaren Vorjahreszeitraums. Grund dafür war das deutlich niedrigere Ergebnis aus dem Beteiligungsgeschäft. Das Segment Fondsberatung entwickelte sich mit einem Ergebnis vor Steuern von 1,6 Millionen Euro, nach 4,2 Millionen Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum, schlechter als geplant. Die Erträge aus der Verwaltung und Beratung des DBAG Fund VI, DBAG Fund V und DBAG ECF waren wie erwartet rückläufig. Hinzu kamen allerdings nicht geplante Aufwendungen, höhere Aufwendungen für nicht abgeschlossene Transaktionen und ein höherer Personalaufwand durch variable Vergütungen für Mitarbeiter der DBAG nach erfolgreichen Veräußerungen und neuen Beteiligungen. Das Konzernergebnis in Höhe von 12,6 Millionen Euro führte in den ersten neun Monaten zu einer Eigenkapitalrendite von 3,1 Prozent.
Angesichts zunehmender makroökonomischer Unsicherheiten hat die DBAG am 10. Juli 2019 ihre Prognose für das laufende Geschäftsjahr reduziert. Sie erwartet für das Geschäftsjahr 2018/2019 – unter der Prämisse stabiler Bewertungsverhältnisse am Kapitalmarkt – ein zumindest positives Konzernergebnis.
Die DBAG hat auch im dritten Quartal 2018/2019 an der Seite des DBAG Fund VII investiert. Das MBO des IT-Dienstleistungsunternehmens Cloudflight war die siebte Beteiligung des Fonds. Mit der Erfüllung der rechtlichen Voraussetzungen konnte im dritten Quartal auch die Beteiligung an der Radiologie-Gruppe blikk vollzogen werden. Damit sind rund 65 Prozent der Investitionszusagen des DBAG Fund VII gebunden, der seit Dezember 2016 in mittelständische Unternehmen investiert. „Deshalb blicken wir auch unverändert zuversichtlich in die Zukunft“, bekräftigte Finanzvorstand Susanne Zeidler. „Mit den Investitionen haben wir die Grundlage für zukünftige Erfolge geschaffen.“
Über die DBAG
Die börsennotierte Deutsche Beteiligungs AG initiiert geschlossene Private-Equity-Fonds und investiert an der Seite der DBAG-Fonds in gut positionierte mittelständische Unternehmen mit Entwicklungspotenzial. Einen Schwerpunkt legt die DBAG auf die Industriesektoren, in denen der deutsche Mittelstand im internationalen Vergleich besonders stark ist. Mit dieser Erfahrung, mit Know-how und Eigenkapital stärkt sie die Portfolio-Unternehmen darin, eine langfristige und wertsteigernde Unternehmensstrategie umzusetzen. Der unternehmerische Investitionsansatz macht die DBAG zu einem begehrten Beteiligungspartner im deutschsprachigen Raum. Das vom DBAG-Konzern verwaltete und beratene Kapital beträgt rund 1,7 Milliarden Euro.