ALTERNATIVE FINANZIERUNGSFORMEN
FÜR UNTERNEHMER UND INVESTOREN
3 Fragen an kluge Köpfe
Foto: Dr. Willem Keijzer

Exit-Readiness — vom Unternehmer zum Verkäufer

Dazu 3 Fragen an Dr. Willem Keijzer

CNX Tran­sac­tion Part­ners, München / Amsterdam
Foto: Dr. Willem Keijzer
14. Januar 2025

Wenn Gesell­schaf­ter vor der Entschei­dung stehen, ihr Unter­neh­men zu verkau­fen, gilt es, opti­mal vorbe­rei­tet zu sein. Um ihr Unter­neh­men erfolg­reich zu verkau­fen, dabei den Unter­neh­mens­wert zu maxi­mie­ren, ist exit-readi­­ness — eine sorg­fäl­tige und ganz­heit­li­che Planung — entscheidend.


Dazu 3 Fragen an Dr. Willem Keij­zer, Grün­der CNX Tran­sac­tion Part­ners, München / Amsterdam

1. Sie sagen, Exit-Readi­ness kann den Unter­neh­mens­wert maxi­mie­ren. Wie funk­tio­niert das?

Der zentrale Grund, warum Exit-Readi­ness für Unter­neh­mer so wich­tig ist, liegt

in ihrer direk­ten Auswir­kung auf den Unter­neh­mens­wert. Käufer bewer­ten Unter­neh­men anhand vieler Krite­rien, darun­ter finan­zi­elle Kenn­zah­len, die Stabi­li­tät des Geschäfts­mo­dells, das Risiko poten­zi­el­ler Verbind­lich­kei­ten und die Markt­chan­cen für zukünf­ti­ges Wachs­tum. Exit-Readi­ness stellt sicher, dass alle diese Aspekte in einem möglichst posi­ti­ven Licht erschei­nen und mögli­che Risi­ken bereits vor dem Verkaufs­pro­zess ausge­räumt sind.

Dies hat drei posi­tive Effekte auf den Verkaufs­pro­zess: 1) Eine höhere Verkaufs­wahr­schein­lich­keit, b) ein besse­res Verkaufs­er­geb­nis und c) einen schnel­le­ren und reibungs­lo­se­ren Verkaufsprozess.

2. Und wie sieht hier Ihre Vorge­hens­weise aus?

Um sicher­zu­stel­len, dass die Exit-Readi­ness ziel­ge­rich­tet und auf die Bedürf­nisse der verkau­fen­den Gesell­schaf­ter erfolgt, wird eine Vorge­hens­weise in fünf Schrit­ten empfohlen.

Bei der Ziel­de­fi­ni­tion geht es darum, gemein­sam mit dem Unter­neh­mer fest­zu­le­gen, wie das Unter­neh­men beim Start des eigent­li­chen Verkaufs­pro­zes­ses daste­hen soll. Wo sollen die Schwer­punkte für die gründ­li­che Vorbe­rei­tung liegen?

Es gilt, die Verkaufs­mo­tive zu klären: Warum wird das Unter­neh­men verkauft?

Klärung der Erwar­tun­gen an den Verkauf: Welche finan­zi­el­len oder stra­te­gi­schen Ziele verfolgt der Verkäu­fer? Welcher Kauf­preis wird angestrebt?

Vorstel­lung über die Zukunft des Unter­neh­mens. Welche Vision besteht für das Unter­neh­men nach dem Verkauf?

Unter­neh­mens­be­wer­tung und ‑analyse, wobei es darum geht, auch mit der Brille eines Käufers ein Gesamt­bild der Unter­neh­mens­si­tua­tion zu erzeu­gen und ganz­heit­lich auf die Stär­ken und Schwä­chen des Unter­neh­mens zu schauen.

Dann die Exit-Readi­ness Road­map, womit ein stra­te­gi­scher Plan gemeint ist, der die Schritte und Maßnah­men fest­legt, die erfor­der­lich sind, um ein Unter­neh­men opti­mal auf einen zukünf­ti­gen Verkauf vorzubereiten.

Anhand der Road­map folgt dann die Umset­zung der einzel­nen Maßnah­men. Viele davon werden in der Praxis im Unter­neh­men selbst, vom Manage­ment, umge­setzt. Eine externe Hilfe besteht dann ausschließ­lich im Tracken des Fort­schritts und in einem regel­mä­ßi­gen Sparring.

Vorbe­rei­tung des Verkaufs­pro­zes­ses: paral­lel zur Umset­zung der einzel­nen Maßnah­men ist es ratsam, schon früh­zei­tig mit der Aufbe­rei­tung der für einen erfolg­rei­chen Unter­neh­mens­ver­kauf benö­tig­ten Unter­la­gen zu beginnen.

3. Warum sollte man mit diesem Prozess begin­nen, auch wenn noch kein Käufer in Sicht ist?

Exit-Readi­ness ist nicht nur ein einma­li­ger Prozess kurz vor dem Verkauf, sondern sollte als konti­nu­ier­li­cher Opti­mie­rungs­pro­zess verstan­den werden. Denn auch wenn der Verkauf nicht unmit­tel­bar bevor­steht, stei­gert eine gut koor­di­nierte Vorbe­rei­tung den Unter­neh­mens­wert langfristig.

Unter­neh­mer, die früh­zei­tig und syste­ma­tisch mit der Verkaufs­vor­be­rei­tung begin­nen, erhö­hen nicht nur die Chan­cen auf einen erfolg­rei­chen Exit, sondern maxi­mie­ren auch den Unter­neh­mens­wert. Eine trans­pa­rente Finanz­lage, effi­zi­ente Prozesse, recht­li­che und steu­er­li­che Klar­heit sowie ein star­kes Manage­ment-Team sind die Grund­pfei­ler eines erfolg­rei­chen Verkaufs.

 

Dr. Willem Keij­zer ist Grün­der und Geschäfts­füh­rer der CNX Tran­sac­tion Part­ners GmbH, einer inha­ber­ge­führ­ten M&A‑Boutique mit Büros in München und Amster­dam. Seit 2010 beglei­tet er mittel­stän­di­sche Unter­neh­mer, Gesell­schaf­ter und Inves­to­ren bei der Vorbe­rei­tung und der erfolg­rei­chen Umset­zung von Unter­neh­mens­trans­ak­tio­nen. Zuvor leitete er 10 Jahre lang zahl­rei­che Projekte in den Berei­chen Unter­neh­mens­stra­te­gie, Digi­ta­li­sie­rung und Opera­ti­ons, unter ande­rem für die BMW Group und namhafte Unternehmensberatungen.

Er hat einen Master-Abschluss in Wirt­schafts­in­ge­nieur­we­sen der Technischen

Univer­si­tät Eind­ho­ven (TUE), ein Vordi­plom in Infor­ma­tik der Fachhochschule

Rotter­dam sowie einen Dr. in Maschi­nen­bau (Lehr­stuhl für Produktentwicklung)

der Tech­ni­schen Univer­si­tät München (TUM). – Willem ist Vorstands­mit­glied des Deutsch-Nieder­län­di­schen Wirt­schafts­fo­rums (DNG).

willem.keijzer@cnx-transactions.de

Newsletter abonnieren

Hier erfahren Sie von den neuesten Transaktionen, Börsengängen, Private Equity-Deals und Venture Capital-Investments, wer einen neuen Fonds eingesammelt hat, wie es um die Buy & Build-Aktivitäten steht.

Get in touch

Kontaktieren Sie uns!
fyb [at] fyb.de