
Impact Investing mit Returns
Wir sind im Grunde die Pioniere des Impact Investing in Kontinentaleuropa. Unser kontinuierlicher Erfolg seit der Gründung im Jahr 2003 ist auf mehrere Schlüsselfaktoren zurückzuführen. Zu Beginn haben wir viel im Nonprofit-Bereich gearbeitet, was uns geholfen hat, unsere Vision und Werte zu verankern. Ein entscheidender Faktor war, dass unsere Mitgründer Horst Goß und Bernd Wendeln, von Anfang an unsere Philosophie des Impact Investing geteilt haben und uns bis heute als Beirat bzw. Beiratsvorsitzender mit ihrer Expertise und Überzeugungskraft unterstützen.
In den ersten zehn Jahren war es eine große Herausforderung, die Idee zu vermitteln, dass man mit Impact Investments auch finanziell erfolgreich sein kann. Im Jahr 2013 haben wir schließlich einen Strategiewechsel vollzogen: Von teils Darlehen sind wir auf reine Equity-Beteiligungen umgestiegen. So waren wir im finanziellen Upside nicht begrenzt, konnten auch größere Investitionen tätigen und wurden von einer breiteren Investorengruppe als attraktives Fonds-Investment wahrgenommen. Gleichzeitig haben wir auf diese Weise die Dynamik des Marktes besser aufgenommen, da sich die Systematik der Industrie und das Verständnis für Impact Investments stark gewandelt haben. — Heute ist der Begriff des Impact Investing deutlich bekannter, und viele unserer LPs verstehen zunehmend den Wert und die Chancen dieses Marktes.
In der Tat wird die Erfassung der Impact-Dimension in bestimmte Werte sehr unterschiedlich verstanden. Es gibt keine einheitliche Methode, wie man die tatsächliche Wirkung von Investments auf Fonds-Ebene erfasst und kommuniziert. Natürlich gibt es regulatorische Rahmenwerke wie die Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) der EU, die eine Verpflichtung zur Impact-Berichterstattung festlegen.
Doch auch hier gibt es noch viel Entwicklungspotenzial. Mit BONVENTURE wollen wir den Markt aktiv mitgestalten und Standards setzen. Der von uns eingeführte Impact Audit ist ein solches Werkzeug. Wir sind meines Wissens die einzigen in der Branche, die mit einem externen Wirtschaftsprüfer die erreichten Impact-KPIs unserer Portfolio-Unternehmen jährlich prüfen und bestätigen lassen. Nur was wir messen können, können wir nachvollziehen, an unsere Investoren berichten und nutzen, um mit unseren Portfoliounternehmen an realistischen Zielen und Verbesserungen zu arbeiten. Ich bin überzeugt, dass die Branchen in dieser Richtung weiter Erfahrung sammeln und innovieren muss.
Impact Investing oder die Beachtung der Impact-Dimension kann zum Status Quo im Venture-Bereich werden. Unsere langjährige Erfahrung zeigt, dass messbare Wirkung im sozialen und ökologischen Bereich und finanzielle Rendite sich nicht ausschließen, sondern im Gegenteil Hand in Hand gehen.
Ich verstehe darunter vor allem eine stärkere Verankerung des Bewusstseins, dass Investments wirkungsorientiert sein sollten – ein Thema, das vor allem von der NextGen vorangetrieben wird. Diese Generation ist absolut committed zu Impact Investing, und viele unserer LPs (Limited Partners) kommen aus unternehmerischen Familien. Sie nutzen ganz bewusst unsere jahrzehntelange Erfahrung, um in Impact-Startups zu investieren, die in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Klima und nachhaltiger Konsum eine messbare Wirkung erzielen.
Interessanterweise zeigt sich, dass nicht nur die Portfoliounternehmen in Impact-Fonds oft resilienter sind, sondern auch das investierte Gesamtvolumen sich weniger stark zurückentwickelt hat als im klassischen VC-Bereich. Impact Investments werden als widerstandsfähiger angesehen. Auch das Mindset der GründerInnen spielt dabei eine Rolle: Sie sind weniger geneigt, bei Rückschlägen aufzugeben, setzen ihre Ideen oft nachhaltiger und erfinderischer um – besonders, wenn die Impact-Dimension von Anfang an eine Rolle spielt. Bei der Due Diligence achten wir genau auf diese Aspekte. Dafür werden wir in nächster Zeit sicher viel Gelegenheit haben: Gerade starten wir ins Fundraising für unseren fünften Fonds. Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir das Zielvolumen von 100 Mio. EUR erreichen werden.
Über Erwin Stahl
Erwin ist einer der “Founding Fathers” des Impact Investing in Deutschland. Nach einigen Jahren in der klassischen Investment-Welt (bei Wellington Partners), sowie der Gründung eines eigenen Start-up-Incubators, initiierte er 2002 gemeinsam mit einer Gruppe gesellschaftlich engagierter Investor*innen die Gründung von BonVenture, dem ersten Fonds für Impact Investing im deutschsprachigen Raum. — Als Betriebswirt und promovierter Statistiker ist er insbesondere bei Finanzierungsmodellen für Startups sowie bei datengetriebenen Wirkungsanalysen einer der führenden Köpfe der Branche.
Neben dem Beruflichen engagiert sich Erwin in den Bereichen Waldbau, Obstbau, Forst und Imkerei für den Erhalt der heimischen Biodiversität, unter anderem durch seine hauseigene Honigproduktion.