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Foto: Lakestar-Gründer Klaus Hommels

Lakestar SPAC 1 SE: IPO an der Frankfurter Wertpapierbörse

Kate­go­rie: Deals
Foto: Lake­star-Grün­der Klaus Hommels
24. Februar 2021

Luxem­burg — Die öffent­li­chen Aktien der Lake­star SPAC 1 SE, die erste soge­nannte Special Purpose Acqui­si­tion Company (SPAC) mit Fokus auf eine Akqui­si­tion im Tech­no­lo­gie­sek­tor in Europa, sind am Montag am regu­lier­ten Markt der Frank­fur­ter Wert­pa­pier­börse (Gene­ral Stan­dard) zuge­las­sen worden. Zudem wurden die öffent­li­chen Opti­ons­scheine der SPAC in den Frei­ver­kehr an der Börse Frank­furt Zerti­fi­kate AG einge­führt. — Die Spon­so­ren der Lake­star SPAC 1 SE wurden im Rahmen des Börsen­gangs von einem auf Kapi­tal­markt­trans­ak­tio­nen spezia­li­sier­ten Team der inter­na­tio­na­len Wirt­schafts­kanz­lei Arendt & Meder­nach unter Feder­füh­rung der Part­ner Alex­an­der Olli­ges und Fran­çois Warken beraten.

Inner­halb von zwei Tagen hat die Lake­star SPAC I SE mit Sitz in Luxem­burg 275 Mio. EUR von insti­tu­tio­nel­len Anle­gern einge­nom­men. Es ist die erste Mantel­ge­sell­schaft dieser Art in Deutsch­land seit mehr als zehn Jahren. Die SPAC hat zwei Jahre Zeit, um ein oder mehrere viel­ver­spre­chende Tech-Unter­­neh­­men zu iden­ti­fi­zie­ren und zu kaufen. Im Fokus sind börsen­reife Firmen im Wert von 750 Mio. EUR bis 4 Mrd. EUR.

Der Wert­pa­pier­pro­spekt war am 19. Februar 2021 in Luxem­burg von der Commis­sion de Surveil­lance du Secteur Finan­cier (CSSF) in deren Eigen­schaft als zustän­dige Behörde gebil­ligt worden. Darüber hinaus hat die Lake­star SPAC 1 SE Spon­sor­ak­tien und Spon­­sor-Opti­ons­­scheine ausge­ge­ben. Es wird erwar­tet, dass diese Trans­ak­tion den Weg für das Come­back weite­rer SPACs mit Sitz in Luxem­burg an euro­päi­schen Börsen ebnet.

Der SPAC als alter­na­tive Inves­ti­ti­ons­ge­le­gen­heit und Alter­na­tive zum Börsengang

Ein SPAC ist ein Akqui­si­ti­ons­ve­hi­kel, das typi­scher­weise von Fach­leu­ten in einem bestimm­ten Bereich gegrün­det wird (wie z. B. im Fall der Lake­star SPAC 1 SE Tech­no­lo­gie). Das primäre Ziel ist es, durch einen Unter­neh­mens­zu­sam­men­schluss ein opera­ti­ves Unter­neh­men oder eine Gruppe zu erwer­ben, die sich oft ihrer­seits in einer Früh­phase eines Börsen­gangs befin­det. Eine solche Akqui­si­tion wird durch die Kapi­tal­be­schaf­fung der SPAC im Zuge ihres eige­nen Börsen­gangs finan­ziert. Die so beschaff­ten Erlöse werden auf einem Treu­hand­konto gehal­ten, um bei Bedarf schnell einge­setzt werden zu können. Sobald ein poten­zi­el­les Über­nah­me­ob­jekt iden­ti­fi­ziert wurde, muss der Unter­­neh­­mens-zusam­­men­­schluss von der Mehr­heit der abge­ge­be­nen Stim­men auf einer Haupt­ver­samm­lung des SPACs geneh­migt und in der Regel inner­halb eines Zeit­raums von zwei Jahren ab deren Börsen­zu­las­sung voll­zo­gen werden. Andern­falls wird die SPAC liquidiert.

Öffent­li­che Aktio­näre des SPACs haben damit die Möglich­keit, unmit­tel­bar in ein Akqui­si­ti­ons­ve­hi­kel zu inves­tie­ren und genie­ßen gleich­zei­tig die Rechts­ga­ran­tien einer börsen­no­tier­ten Gesell­schaft: Regu­lie­rung und Trans­pa­renz sowie das Mitspra­che­recht beim Unter­neh­mens­zu­sam­men­schluss. Wird dieser geneh­migt, können die öffent­li­chen Aktio­näre, die den geplan­ten Unter­neh­mens­zu­sam­men­schluss nicht guthei­ßen, den Rück­kauf ihrer Aktien verlan­gen. Für das Ziel­un­ter­neh­men stellt der Unter­neh­mens­zu­sam­men­schluss eine attrak­tive Alter­na­tive zu einem tradi­tio­nel­len eige­nen Börsen­gang dar.

Neues Poten­zial für Luxemburg

Der Start des ersten luxem­bur­gi­schen SPACs nach mehr als einem Jahr­zehnt deutet auf attrak­tive Möglich­kei­ten für Europa und Luxem­burg glei­cher­ma­ßen hin. Dank seines unter­neh­mens­freund­li­chen Umfelds, seines Inves­ti­ti­ons­schwer­punkts und seiner spezia­li­sier­ten Aufsichts­be­hör­den ist Luxem­burg als Stand­ort für das Aufle­gen von SPACs ideal posi­tio­niert. Die Unter­stüt­zung durch Exper­ten in Berei­chen, die für die Grün­dung von SPACs spezi­fisch sind (u.a. Kapi­tal­markt­re­gu­lie­rung, Gesell­schafts­recht, M&A und Steu­ern), ist für die erfolg­rei­che Grün­dung einer SPAC unerlässlich.

„Die SPAC bietet eine neue Art des Börsen­gangs, die dem heuti­gen Wunsch nach Effi­zi­enz und verkürz­ter Time-to-Market entspricht“, erklärt Fran­çois Warken, Part­ner und Leiter der Kapi­­tal­­markt-Rechts­pra­xis von Arendt & Meder­nach in Luxem­burg. „Die Lake­star SPAC 1 SE ist auch ein sehr tref­fen­des Beispiel für die Viel­sei­tig­keit des luxem­bur­gi­schen Gesell­schafts­rechts und der einschlä­gi­gen Corpo­rate-Gover­­nance-Regeln, die es ermög­li­chen, die wich­tigs­ten Merk­male einer US-ameri­­ka­­ni­­schen SPAC in einer luxem­bur­gi­schen Gesell­schaft genau nach­zu­bil­den und dabei gleich­zei­tig den EU-Wert­­pa­­pier- und Börsen­vor­schrif­ten voll­stän­dig Rech­nung zu tragen.“

„Diese Art von Akqui­si­tion ist eine groß­ar­tige Gele­gen­heit für Luxem­burg: mitten im Herzen Euro­pas und zudem mit einer guten Anbin­dung an alle wich­ti­gen euro­päi­schen Börsen­plätze“, betont Alex­an­der Olli­ges, Part­ner in der Corporate/M&A‑Praxis von Arendt & Meder­nach in Luxem­burg. „Die Erreich­bar­keit der Aufsichts­be­hörde und deren Kennt­nis des Produkts und der Bedin­gun­gen, die Flexi­bi­li­tät des luxem­bur­gi­schen Gesell­schafts­rechts bei der Umset­zung der Markt­be­din­gun­gen für einen SPAC und das einma­lige inter­na­tio­nale Umfeld ermög­li­chen eine schnelle Reali­sie­rung von Projek­ten — insbe­son­dere im Bereich Tech­no­lo­gie und Inno­va­tion, wie wir im Fall der Lake­star SPAC 1 SE gese­hen haben.“

Im Team von Arendt & Meder­nach waren an der Seite der Lake­star SPAC 1 SE Alex­an­der Olli­ges (Part­ner, Feder­füh­rung Corpo­rate), Fran­çois Warken (Part­ner, Feder­füh­rung Kapi­tal­markt­recht) und Jan Neuge­bauer (Part­ner, Steu­er­recht) sowie die Senior Asso­cia­tes Noémi Gémesi (Kapi­tal­markt­recht) und Maria Gros­busch (Corpo­rate) tätig.

Der Börsen­gang in Frank­furt wurde von der Kanz­lei Sulli­van & Crom­well unter Feder­füh­rung von Part­ner Dr. Cars­ten Berrar betreut.

Über Arendt & Medernach

Arendt & Meder­nach ist die führende und unab­hän­gige Rechts­an­walts­kanz­lei in Luxem­burg. Das inter­na­tio­nale Team der Kanz­lei mit mehr als 350 Rechts­an­wäl­ten und Juris­ten ist auf die Rechts­be­ra­tung und recht­li­che Vertre­tung von luxem­bur­gi­schen sowie auslän­di­schen Mandan­ten im Bereich des Finanz- und Wirt­schafts­rechts spezia­li­siert. Arendt & Meder­nach verfügt über Büros in Luxem­burg, Dubai, Hong­kong, London, Moskau, Paris und New York. Im Dezem­ber 2020 wurde die Kanz­lei von der Zeit­schrift The Lawyer als Euro­päi­sche Kanz­lei des Jahres (Euro­pean Law Firm of the Year) und als Kanz­lei des Jahres für Bene­lux (Law Firm of the Year: Bene­lux) ausgezeichnet.

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