Beschreibung
Vorwort der Herausgeberin 2010Tatjana Anderer — Gründerin des FYB-Verlag
War’s das? Finanzkrise überstanden? Ein Blick auf die Aktienmärkte im Oktober 2009 konnte diesen Schluss nahe legen. Dort sind die Kurse seit dem Tiefpunkt im März um über 50 Prozent gestiegen. Auch die Kreditmärkte signalisieren eine gewisse Entwarnung. – Fest steht jedenfalls, dass sich die Makroökonomen über den weiteren Verlauf der Krise uneins sind. Das Spektrum der Vorhersagen reicht von „V Typus“ (schnelle, scharfe Erholung analog 2001/2) über „U“ (langsame, aber kräftige Erholung wie 2004/5) und „L“ (lange Stagnation analog Japan in den 90er Jahren) bis zu „W“ (nach kurzer Erholungsphase noch ein Abschwung bevor es wieder nach oben geht).
Im Zuge der Finanzkrise war das Geschäft mit den Übernahmen, Fusionen und syndizierten Krediten im Jahr 2008 völlig eingebrochen. Die Marktteilnehmer waren wie gelähmt, es gab plötzlich keine Finanzierungen mehr. 2009 setzte sich dieser Trend fort. Das weltweite Transaktionsvolumen fiel um rund 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Eine ähnliche Stagnation breitete sich auch unter den Private Equity-Fonds aus. Dennoch ist ihr Anteil an den globalen M&A-Aktivitäten seit Ausbruch der Finanzkrise auf einem erstaunlich konstanten Niveau geblieben, auch wenn sich das Transaktionsvolumen insgesamt gewaltig vermindert hat.
Inzwischen sind die Kassen von nicht wenigen großen Unternehmen prall gefüllt, was nicht zuletzt daran liegt, dass Unternehmen auf den Aktien- und Anleihemärkten wieder frisches Kapital bekommen. Es könnten sich bald einige Mergers & Acquisitions anbahnen, denn die Gelegenheit auf Einkaufstour zu gehen, ist mittlerweile günstig. Es gibt einen weiteren Grund, der Übernahmen für Firmen wieder attraktiv macht: Ihre Finanzierungskosten sind unter die Free-cash-Flow-Rendite ihrer potentiellen Übernahmeziele gesunken und damit machen Übernahmen wieder Sinn.
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