Beschreibung
Vorwort der Herausgeberin 2016Tatjana Anderer — Gründerin des FYB-Verlag
Was muss ein etabliertes Unternehmen tun, um sich nicht eines schönen Tages von einem Start-up vorführen zu lassen? Ein Thema, das zahlreiche europäische Unternehmenslenker bewegt. Das fahrerlose Google-Auto etwa stellt die deutsche Auto-Industrie vor große Herausforderungen. Auch der Mittelstand braucht neue Wege, um in Zeiten von Digitalisierung und Industrie 4.0 nicht den Anschluss zu verlieren. Beteiligungskapital kann hier eine entscheidende Rolle spielen.
Die Frage, wo sich ein Unternehmen Inspirationen für echte Innovationen holen kann, beantwortet BASF in dieser FYB-Ausgabe mit der eigenen Corporate Venture Capital-Kultur als „Fenster zu neuen Technologien“. Solche Corporate Venture Capital-Einheiten, firmeneigene Inkubatoren und freie Acceleratoren liegen bei deutschen Mittelständlern und Dax-Unternehmen stark im Trend. Dort haben Start-ups nicht nur die Chance, sich zu professionalisieren, sondern zu lernen, eine Finanzierung zu verhandeln und wie man ein Unternehmen aufbaut. Darin ist das Silicon Valley den Deutschen noch um Längen voraus. Dort existieren viele Unternehmen, die nicht nur Geld geben, sondern auch aktive Hilfestellung darin, wie man ein Unternehmen hochzieht.
Eine Branche wird derzeit ganz besonders von den jungen Wilden aufgemischt: die Finanzindustrie. Sie hat Hochsaison in der Digitalisierung. Gemeint sind Fin-Tech Start-ups, die den verstaubten Banken- und Finanzmarkt beleben wollen. Diese sind in den angelsächsischen Regionen schon länger ein heißer Trend bei Investoren, inzwischen hat er Deutschland erreicht. Immerhin konnte der Hamburger Kreditvermittler Kreditech beeindruckende 82,5 Millionen Euro in seiner letzten Finanzierungsrunde einsammeln, allerdings von ausländischen Investoren, darunter J. C. Flowers, Paypal-Gründer Peter Thiel und Amadeus Capital – nicht von deutschen.