Fundraising in schwierigem Umfeld
Wir haben keinerlei besondere Fähigkeiten im Fundraising. Entscheidend waren wohl eher die Positionierung unserer Fondsstrategie in einer interessanten Nische — Sondersituationen im deutschsprachigen Raum — und die relativ geringe Größe des Fonds.
In den Augen führender institutioneller Investoren sind wir in den letzten 3 Jahren zum anerkannten Marktführer in unserer Nische geworden, und als Marktführer ist das Leben leichter als im breiten Wettbewerb. Wir haben es geschafft, die Mittel des letzten Fonds sehr zügig abzurufen, was gerade für Teams in unserem Marktsegment ja meist das Kernproblem darstellt. Wir können ein attraktives Portfolio vorzeigen, haben ein Team aus erstklassigen Leuten aufgebaut und von Anfang an alle Aspekte unseres Geschäftes für die Investoren stabil und berechenbar gehalten.
Sehr stark! Die Investoren wissen, dass sie wieder “am längeren Hebel sitzen”, denn es steht eine Welle von Fundraising an, zahlreiche Funds benötigen Geld. Die Anforderungen an die Due Diligence haben sich daher erheblich verschärft. Für undifferenzierte Strategien oder auch für Teams, die nicht — oder in den Augen der Investoren per heute nicht mehr — zu den Marktführern gehören, verlängert sich die Dauer des Fundraising.
Das Ideal des ressourcenschonenden “first, final and only” Closing, wie es uns gerade beschieden war, wird in 2012 wahrscheinlich seltener werden. Das Investoreninteresse konzentriert sich auch stärker auf regional oder strategisch in einer Nische operierende Fonds, die für ihre Strategie einen langen Track Record vorweisen können. Schließlich werden jetzt auch die Führungsstrukturen der Teams unterhalb der Partnerebene von den Investoren zunehmend analysiert und als wichtig angesehen. Wir bewegen uns also im Private Equity-Geschäft in Richtung einer reiferen, professionelleren Industrie.