ALTERNATIVE FINANZIERUNGSFORMEN
FÜR UNTERNEHMER UND INVESTOREN
3 Fragen an kluge Köpfe
Foto: Dr. Daniel Bartsch

Kreditfinanzierung für den Mittelstand, wenn die Hausbank nein sagt

Dazu 3 Fragen an Dr. Daniel Bartsch

credit­s­helf
Foto: Dr. Daniel Bartsch
9. März 2021

Die Corona-Pande­­mie stellt Unter­neh­mer weiter vor große Heraus­for­de­run­gen. Für 88 Prozent der deut­schen Mittel­ständ­ler hat der Faktor Geschwin­dig­keit bei der Beschaf­fung von Fremd­ka­pi­tal in der Corona-Krise stark an Bedeu­tung gewon­nen. Drei Vier­tel der Mittel­ständ­ler beto­nen, dass in Krisen­zei­ten eine zeit­nahe Kredit­ver­gabe sogar wich­ti­ger sei als die eigent­li­chen Kondi­tio­nen. Unter­neh­men und Steu­er­be­ra­ter sind oft unzu­läng­lich darüber infor­miert, welche Finan­zie­rungs­an­ge­bote noch in Betracht kommen. Manche der FinTechs bieten valide Lösun­gen sogar in kurzer Zeit, abhän­gig von der jewei­li­gen Risiko-Anlayse.


Dazu 3 Fragen an Dr. Daniel Bartsch, Grün­dungs­part­ner und Markt­vor­stand von creditshelf

1. Credit­s­helf hat in den ersten beiden Mona­ten diesen Jahres bereits Darle­hen im Volu­men von 18,6 Mio. EUR arran­giert. Wie diffe­ren­ziert sich Credit­s­helf gegen­über ande­ren Private Debt-Anbie­tern in Deutschland?

Zunächst einmal sind wir sehr stolz, dass wir 2021 den stärks­ten Start in ein Geschäfts­jahr seit Grün­dung errei­chen konn­ten. Das zeigt, dass unsere Platt­form funk­tio­niert und Private Debt eine notwen­dige Finan­zie­rungs­er­gän­zung in Deutsch­land ist. Wir adres­sie­ren mit unse­rem Ange­bot, unbe­si­cher­ten Fremd­ka­pi­tal­lö­sun­gen bis 5 Mio. Euro, ein ande­res Segment als klas­si­sche Private Debt Fonds, die übli­cher­weise auf größere Einzel­ti­ckets abzie­len. Unsere Kunden sind in der Regel klei­nere Mittel­ständ­ler, mit einem durch­schnitt­li­chen Umsatz von ca. 15 Mio. Umsatz oder aber es sind Trans­ak­ti­ons­an­fra­gen im einstel­li­gen Millio­nen­be­reich für M&A, MBO oder MBI Projekte, die für Kredit­fonds eben­falls zu klein­tei­lig sind und von Banken auch oft nicht prio­ri­siert behan­delt werden.

Aufgrund unse­rer klei­ne­ren Einzel­ti­ckets, wir lagen in 2020 hier bei etwas unter 1 Mio. Euro, setzen wir stark auf digi­tale Prozesse und eine teil-auto­ma­ti­sierte Risi­ko­ana­lyse. So können wir sehr effi­zi­ent agie­ren und sind außer­dem sehr schnell im Feed­back gegen­über unse­ren Kunden. Unser Verspre­chen ist es, dass der Kunde nach 48 Stun­den eine verbind­li­che Antwort bekommt.

2. Gibt es bei der Vergabe Ihrer Kredite Schwer­punkte? Ausschluss­kri­te­rien? Wie sehen die bei Kondi­tio­nen aus?

Wir haben keine wirk­li­chen Schwer­punkte bei unse­rer Kredit­aus­wahl sondern bilden hier einen guten Quer­schnitt der deut­schen Wirt­schaft ab. Natür­lich tref­fen wir aber eine aktu­elle Einschät­zung hinsicht­lich der einzel­nen Bran­chen und passen diese auch laufend an. So haben wir zum Beispiel so gut wie kein Expo­sure in den Bran­chen Gastro­no­mie und Touris­mus. Sicher­lich aufgrund der schwie­ri­gen Situa­tion dort momen­tan kein Nachteil.

Im vergan­ge­nen Jahr haben wir zuneh­mend auch asset-light Geschäfts­mo­delle aus Bran­chen wie Soft­ware-as-a-Service, cloud-compu­ting oder e‑Commerce finan­ziert, die star­ken Bedarf an Wachs­tums­fi­nan­zie­run­gen haben. Wie andere Kredit­ge­ber auch, schlie­ßen wir natür­lich kontro­verse Bran­chen wie zum Beispiel Rüstung und Glück­spiel aus.

Unsere Kondi­tio­nen für die Kredit­neh­mer bewe­gen sich in der Regel im mitt­le­ren bis höhe­ren einstel­li­gen Prozent­be­reich, im vergan­ge­nen Jahr lag das Mittel bei 6–8 Prozent. Hier möchte ich beto­nen, dass wir grund­sätz­lich im ding­lich unbe­si­cher­ten Bereich agie­ren, mit entspre­chen­den Auswir­kun­gen auf unsere Risikomarge.

3. Wie ist die Situa­tion aktu­ell in der “neuen Welt” mit Corona?

Wie für viele ande­ren Markt­teil­neh­mer auch, war und ist die Zeit seit Ausbruch der Corona-Pande­mie sehr beson­ders und in vielen Dingen Neuland. Nach einem Jahr können wir aber sagen, dass wir gut damit klar­kom­men. Die Arbeits­ab­läufe funk­tio­nie­ren „remote“ reibungs­los und wir haben in 2020 Kredit­an­fra­gen von ca. 1,5 Mrd. Euro erhal­ten. Nach entspre­chen­der Analyse haben wir rund 100 Mio. Euro ausge­reicht. –  Dies trotz einem massi­ven Eingriff des Staa­tes mit subven­tio­nier­ten Förder­mit­teln und damit einem fakti­schen Aufhe­ben der markt­wirt­schaft­li­chen Preis­fin­dung. Span­nend bleibt es, wie sich die tradi­tio­nel­len Banken verhal­ten, die in 2020 nur mit Unter­stüt­zung des Staa­tes agiert haben. Für die Zukunft braucht es aber Wachs­tums­ka­pi­tal, wir stehen dafür bereit.

 

Über Dr. Daniel Bartsch

Dr. Daniel Bartsch verfügt über 15 Jahre Erfah­rung im inter­na­tio­na­len Bera­tungs- und Banken­um­feld. Zuletzt war er in verschie­de­nen Posi­tio­nen bei der UBS tätig, unter ande­rem in leiten­den Posi­tio­nen in Zürich und Singa­pur. Er hat nach seinem Abschluss zum Diplom-Kauf­mann an der Univer­si­tät Mann­heim in Düssel­dorf zu einem Kapi­tal­markt-Forschungs­thema promoviert.

 

Über credit­s­helf

credit­s­helf ist die führende Kredit­platt­form für digi­tale Mittel­stands­fi­nan­zie­rung in Deutsch­land. Das im Jahr 2014 gegrün­dete Unter­neh­men mit Sitz in Frank­furt am Main arran­giert banken­un­ab­hän­gige, flexi­ble Finan­zie­rungs­lö­sun­gen über ein stetig wach­sen­des Netz­werk. credit­s­helf verbin­det dabei komple­men­täre Bedürf­nisse: Während mittel­stän­di­sche Unter­neh­mer unkom­pli­ziert an attrak­tive Finan­zie­rungs­al­ter­na­ti­ven gelan­gen, können insti­tu­tio­nelle Inves­to­ren direkt in den deut­schen Mittel­stand inves­tie­ren und Koope­ra­ti­ons­part­ner ihre Klien­ten als inno­va­tive Anbie­ter neuer Kredit­lö­sun­gen unter­stüt­zen. Den Kern von credit­s­helfs Geschäfts­mo­dell bilden eine einzig­ar­tige, daten­ge­stützte Risi­ko­ana­lyse sowie unbü­ro­kra­ti­sche, schnelle und digi­tale Prozesse. Dabei kommt die gesamte Wert­schöp­fungs­kette aus einer Hand. Über die credit­s­helf Platt­form läuft die Auswahl geeig­ne­ter Kredit­pro­jekte, die Analyse der Kredit­wür­dig­keit poten­ti­el­ler Kredit­neh­mer, die Bereit­stel­lung eines Kredit­s­corings sowie das risi­ko­ad­äquate Pricing. Für diese Dienst­leis­tun­gen erhält credit­s­helf sowohl von den Kredit­neh­mern als auch von den Inves­to­ren Gebühren. – 

credit­s­helf ist seit 2018 im Prime Stan­dard Segment an der Frank­fur­ter Wert­pa­pier­börse notiert. 

 

 

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