Neue Boom-Zeiten für innovative e‑commerce–Unternehmen
Die PE-Industrie unterstützt und finanziert mit Vorliebe „disruptive Business-Modelle“, die durch innovative Techniken und Ideen geeignet sein könnten, herkömmliche Geschäftsmodelle abzulösen. MyTaxi ist dafür ein schönes Beispiel: Ein technisch einfaches Modell, das mit Hilfe handelsüblicher Smartphones geeignet ist, ein über Jahrzehnte tradiertes Kartell von Taxizentralen zugunsten von Kunden und Taxifahrern aufzubrechen. Eine sofort erkennbare win win-Situation für Kunden und Dienstleister! — Dass Daimler und die Telekom als Corporate Venture Capitalisten hier frühzeitig eingestiegen sind, belegt eindrucksvoll, dass die Synapsen zwischen „old“ und „new“ Economy mittlerweile perfekt ausgebildet sind.
Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass der Kapitalbedarf bei (Bio-) Technologie-Unternehmen deutlich höher ist, als etwa im e‑commerce-Bereich. Im übrigen ist das Entwicklungspotential solcher Unternehmen maßgeblich von ihrem Patent-Portfolio abhängig und häufig mit langen Halteperioden verknüpft. E‑commerce Plattformen haben es dagegen häufig leichter: So haben gerade die letzten Monate gezeigt, dass sich noch immer neue Bereiche des (herkömmlichen) Güter- und Leistungsverkehrs in eine digitale Infrastruktur mit hohen Umsatzzahlen bringen lassen. Der Dienstleistungssektor wie MyTaxi werden davon ebenso erfasst wie der klassische Güterhandel, Zum Beispiel im Bereich Schuhe/Mode hat sich ‘Zalando’ dem Auftritt nach sehr erfolgreich etabliert, im Weinhandel ‘52Weine’, bei Bekleidung ‘Brands4Friends’ und andere ebenso. Dieser Erfolg zieht Investoren an und schafft Anreize, die jeweiligen unternehmerischen Tätigkeiten auf immer neue Bereiche auszuweiten.
Man sollte sich bei den Finanzierungsverhandlungen wirklich „Zeit“ nehmen und die Dinge gut durchdenken. Korrekturen sind anschließend in der Regel schmerzhaft, teuer und langwierig.