ALTERNATIVE FINANZIERUNGSFORMEN
FÜR UNTERNEHMER UND INVESTOREN
3 Fragen an kluge Köpfe
Foto: M. Inhester | P+P Pöllath + Partners

Neue Boom-Zeiten für innovative e‑commerce–Unternehmen

Dazu 3 Fragen an M. Inhester

P+P Pöllath + Partners
Foto: M. Inhes­ter | P+P Pöllath + Partners
20. März 2012

Inter­net und Social Media nutzen jugend­li­che und erwach­sende User zuneh­mend unter­wegs. Konsu­men­ten suchen immer häufi­ger nach Infor­ma­tio­nen im Netz über ihr Smart­phone und nutzen dafür die mobi­len Versio­nen der einschlä­gi­gen Such­ma­schi­nen. – Das schafft Raum für modi­fi­zierte Geschäfts­mo­delle im Inter­net und den Social Media-Berei­chen. Venture Capi­­tal-Inves­­to­­ren haben den Trend erkannt und sind früh­zei­tig einge­stie­gen. Auf welchen Sekto­ren liegt der Fokus und wo geht der Trend hin?


Dazu 3 Fragen an Part­ner bei P+P Pöllath + Part­ners in München

1. Inter­net-Start­ups wie mytaxi.com erhal­ten plötz­lich wieder große Finan­zie­rungs­run­den. Woran liegt das?

Die PE-Indus­trie unter­stützt und finan­ziert mit Vorliebe „disrup­tive Busi­ness-Modelle“, die durch inno­va­tive Tech­ni­ken und Ideen geeig­net sein könn­ten, herkömm­li­che Geschäfts­mo­delle abzu­lö­sen. MyTaxi ist dafür ein schö­nes Beispiel: Ein tech­nisch einfa­ches Modell, das mit Hilfe handels­üb­li­cher Smart­phones geeig­net ist, ein über Jahr­zehnte tradier­tes Kartell von Taxi­zen­tra­len zuguns­ten von Kunden und Taxi­fah­rern aufzu­bre­chen. Eine sofort erkenn­bare win win-Situa­tion für Kunden und Dienst­leis­ter! — Dass Daim­ler und die Tele­kom als Corpo­rate Venture Capi­ta­lis­ten hier früh­zei­tig einge­stie­gen sind, belegt eindrucks­voll, dass die Synap­sen zwischen „old“ und „new“ Economy mitt­ler­weile perfekt ausge­bil­det sind.

2. Gibt es Berei­che im Inter­net, die von Inves­to­ren bevor­zugt werden? Warum?

Grund­sätz­lich kann man davon ausge­hen, dass der Kapi­tal­be­darf bei (Bio-) Tech­no­lo­gie-Unter­neh­men deut­lich höher ist, als etwa im e‑com­merce-Bereich. Im übri­gen ist das Entwick­lungs­po­ten­tial solcher Unter­neh­men maßgeb­lich von ihrem Patent-Port­fo­lio abhän­gig und häufig mit langen Halte­pe­ri­oden verknüpft. E‑commerce Platt­for­men haben es dage­gen häufig leich­ter: So haben gerade die letz­ten Monate gezeigt, dass sich noch immer neue Berei­che des (herkömm­li­chen) Güter- und Leis­tungs­ver­kehrs in eine digi­tale Infra­struk­tur mit hohen Umsatz­zah­len brin­gen lassen. Der Dienst­leis­tungs­sek­tor wie MyTaxi werden davon ebenso erfasst wie der klas­si­sche Güter­han­del, Zum Beispiel im Bereich Schuhe/Mode hat sich ‘Zalando’ dem Auftritt nach sehr erfolg­reich etabliert, im Wein­han­del ‘52Weine’, bei Beklei­dung ‘Brands4Friends’ und andere ebenso. Dieser Erfolg zieht Inves­to­ren an und schafft Anreize, die jewei­li­gen unter­neh­me­ri­schen Tätig­kei­ten auf immer neue Berei­che auszuweiten.

3. Was ist bei den Finan­zie­rungs­ver­hand­lun­gen von den Startup-Unter­neh­mern insbe­son­dere zu beachten?

Man sollte sich bei den Finan­zie­rungs­ver­hand­lun­gen wirk­lich „Zeit“ nehmen und die Dinge gut durch­den­ken. Korrek­tu­ren sind anschlie­ßend in der Regel schmerz­haft, teuer und langwierig.

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