2. Juli 2014
Private Equity-Investoren verfolgen unterschiedliche Strategien bei der Deal-Auswahl. Die gute Lage am Finanzierungsmarkt sorgt für hohe Einstiegspreise und erfordert einen wachsamen Blick auf den Kreditzyklus. Dadurch dass die Finanzierungspartner deutlich selektiver geworden sind und auf bestimmte Seltoren setzen, plädieren manche für eine stärkere Spezialisierung.
Dazu 3 Fragen an Gründungspartner von EMERAM Capital Partners in München
1. Aktuell sind die Preise für Targets relativ hoch. Wie lassen sich solche Kaufpreise überhaupt finanzieren und entsprechende Renditen erzielen?
Die Preise für Targets nur aus einer absoluten Perspektive heraus zu betrachten ist zu kurz gesprungen. Es geht vielmehr darum, die eigene Branchenkompetenz zu nutzen, um auch nicht offensichtliche Wertsteigerungshebel in Unternehmen zu identifizieren. So können dann trotz eines scheinbaren hohen Kaufpreises noch sehr attraktive Renditen erzielt werden. Um diese unaufgedeckten Potentiale zu finden, dient das EMERAM Alpha Scoring. Das Alpha Scoring erlaubt es uns schon im Vorfeld der eigentlichen Transaktion verbesserungsfähige Funktionen im Unternehmen oder ungenutze Felder im Markt zu identifizieren. Denn viele Firmen arbeiten nicht in allen Bereichen ihrer Wertschöpfung optimal und haben somit Wachstumspotentiale bspw. im Bereich der Vermarktung, aber auch durch Internationalisierung oder durch Umsetzung einer Buy and Build Strategie. Durch Alpha Scoring ermitteln wir die under managed areas und blind spots eines Targets, bevor wir unterschreiben, und sind nach der Übernahme sofort bereit, das Unternehmen dauerhaft besser zu machen.
2. Welchen Fokus haben Sie sich zum Ziel gesetzt? Welche Deals haben Sie bisher gemacht? Wie schaffen Sie es, an die Deals zu kommen?
EMERAM ist ein Mittelstandsfonds mit Fokus auf die fünf Sektoren Consumer, Retail, Industry, Business Services und Healthcare. In Consumer und Retail haben wir in den letzten Monaten drei Deals gemacht, da wir hier mit Boards and More, Bench und Hussel sehr gute Targets identifziert haben, die wir jetzt zusammen mit den jeweiligen Management-Teams konsequent weiter entwickeln.
In besonders liquiden Zeiten, wie wir sie gegenwärtig erleben, steigt natürlich der Wettbewerbsdruck insbesondere für diejenigen, die nicht selbst Deals generieren können, sondern auf Auktionen angewiesen sind.
EMERAM hat daher von Beginn an darauf gesetzt, non-standard und proprietären Deal Flow zu entwickeln. Die Basis hierfür sind kombinierte 120 Jahre Private Equity‑, Beratungs- und Managementerfahrung der sechs Gründungspartner, sowie unsere über Jahrzehnte gewachsenen Netzwerke. Wir konzentrieren uns dabei auf Situationen, in welchen wir mit dem EMERAM Edge einen echten Mehrwert für ein Unternehmen erarbeiten können. Das bedeutet wiederum nicht, dass wir uns nicht an Auktionen beteiligen, aber wir sind in der Lage, dauerhaft eine Vielfalt an Deal Opportunities zu schaffen, wodurch wir die Möglichkeit haben, die wirklich besten auszuwählen.
3. Emeram Capital Partners ist ein junger Fund-Manager, erst 2 Jahre am Markt. Welche Kompetenzen bündeln Sie im Ihrem Team entsprechend Ihrem Fokus?
EMERAM ist ein First Time Fund, aber alles andere als ein First Time Team. Wie bereits ausgeführt verfügen die sechs Gründungspartner über jahrzehntelange Erfahrung in Private Equity, sowie über ausgeprägte operative Expertise in leitenden Management- und Beratungsfunktionen. Diese Kombination ermöglicht es uns, auch komplexe Situation aus verschiedenen Blickwinkeln zu analysieren und die am besten geeigneten Experten hinzuzuziehen. Basierend auf unseren Erkenntnissen können wir dann schnell, strukturiert und zuverlässig handeln. War Private Equity vormals nicht unerheblich durch Financial Engineering geprägt, sind heute mehr denn je ausgeprägte Expertise in der Strukturierung komplexer Transaktionen, aber auch Unternehmertum, operative Expertise und strategische Weitsicht gefragt. Da EMERAM all diese Kompetenzen vereint, sehen uns auch andere als hochqualifizierten Partner, auf dem Weg zum lokalen Champion im Mittelstandssegment.