ALTERNATIVE FINANZIERUNGSFORMEN
FÜR UNTERNEHMER UND INVESTOREN
3 Fragen an kluge Köpfe
Foto: Marco Rodzynek

Noah Conference versammelt die erfolgreichsten Player der digitalen Szene in Europa

Dazu 3 Fragen an Marco Rodzynek

Noah Advi­sors Ltd.
Foto: Marco Rodzynek
14. Juni 2017

Es gibt zahl­rei­che start up- und Digi­tal World-Konfe­­ren­­zen. Aber auf keiner ande­ren Konfe­renz hier in Europa tref­fen sich so viele etablierte Cham­pi­ons und neue viel­ver­spre­chende Grün­der (ca. 3500 — 4000 Teil­neh­mer). Hier werden neue Trends sach­kun­dig beleuch­tet und disku­tiert. Inter­na­tio­nale Inves­to­ren geben sich dort ein Stell­dich­ein und suchen nach neuen ‚Trüf­feln’, jungen hidden cham­pi­ons. Wo gehen die digi­ta­len Trends hin?


Dazu 3 Fragen an Grün­der und Mana­ging Part­ner Noah Advi­sors Ltd.

1. Wofür steht die NOAH Conference?

Die NOAH Confe­rence steht für profes­sio­nel­les Netz­wer­ken der führen­den Köpfe des euro­päi­schen digi­ta­len Ökosys­tems. Wir wollen ein Markt­platz sein, auf dem sich Top-Leute aus Inter­net, tradi­tio­nel­ler Wirt­schaft und der Finanz­in­dus­trie tref­fen, sich austau­schen, Busi­ness mitein­an­der machen, um die digi­tale Entwick­lung Euro­pas voran­zu­trei­ben — und das alles in einer offe­nen unge­zwun­ge­nen Atmosphäre.

2. Was sind die aktu­el­len Mega­trends im Tech-Sektor?

Da gibt es einige. Fintech ist momen­tan gerade auch in Deutsch­land sehr span­nend, da der Sektor sehr groß ist und die Digi­ta­li­sie­rung noch rela­tiv am Anfang steht. Es wird span­nend, zu sehen, ob sich Chal­len­ger wie Number26, Sola­ris­bank, Finleap oder Stripe es schaf­fen werden, tradi­tio­nelle Banken signi­fi­kan­ten Markt­an­teil abzunehmen.

Ein weite­res Thema ist Mobi­lity. Unter­neh­men wie Flix­bus, BlaB­la­Car oder Gett schaf­fen es durch Big Data Analy­sen, Trans­port effek­ti­ver und güns­ti­ger zu machen. Sharing Modelle wie DriveNow und Self Driving Cars werfen zwangs­läu­fig die Frage auf, wie rele­vant priva­ter Fahr­zeug­be­sitz in Zukunft sein wird.

SaaS ist auch sehr span­nend. Was momen­tan passiert ist, dass sich tradi­tio­nell von Menschen durch­ge­führte Services in Soft­ware­pro­dukte verwan­delt haben. Soft­ware aller Art wird für immer größere Ziel­grup­pen verfüg­bar und bezahl­bar, was wiederum Tech­no­lo­gie­füh­rer­schaft durch Part­ner­schaf­ten mit Top-Service Provi­dern zum abso­lu­ten Muss macht.

Deshalb haben wir auf der Konfe­renz nicht nur knapp 40 Ausstel­ler, sondern auch eine sepa­rate Bühne, auf der Service Provi­der ihre markt­füh­ren­den Lösun­gen für die größ­ten Heraus­for­de­run­gen der digi­ta­len Welt präsen­tie­ren. Voraus­sicht­lich spre­chen die CEOs aller der oben genann­ten Firmen auf unse­rer Konfe­renz am 22. und 23. Juni in Berlin.

3. Welche (inter­na­tio­na­len) Inves­to­ren finan­zie­ren wirk­lich die Start­ups im deutsch­spra­chi­gen Raum?

Inter­es­sante Frage, die gar nicht so leicht zu beant­wor­ten ist, da die Daten teil­weise nicht öffent­lich verfüg­bar sind. Die meis­ten Early Stage Start­ups werden typi­scher­weise von loka­len Angels und VCs finan­ziert, häufig aus der Vergan­gen­heit oder dem Umfeld der Grün­der. Zu den aktivs­ten deut­schen VCs zählen HTGF, Holtz­brinck Ventures und Early­bird, aber auch (teil-)staatliche Unter­neh­men wie IBB oder die KfW.
Der Groß­teil des inves­tier­ten Kapi­tal fließt jedoch in späte­ren Wachs­tums­fi­nan­zie­run­gen, an denen wiederum auslän­di­sche Inves­to­ren einen deut­lich höhe­ren Anteil ausma­chen, da sie in der Lage sind größere Funds zu raisen und Einzel­in­vest­ments zu machen. Beispiele hier sind tradi­tio­nelle Growth Funds wie Insight Ventures (Dawanda, Deli­very Hero, team­viewer, triv­ago) oder seit eini­ger Zeit sogar Asset Mana­ger, die sich an Direkt­in­vest­ments trauen. Heraus­ra­gen­des Beispiel ist hier Bail­lie Gifford, mit ihren Invest­ments in AUTO1, HelloFresh oder Home24.

Es gibt nicht viele deut­sche Wachs­tums­in­ves­to­ren, die in der Lage sind, 50 Millio­nen Euro in eine einzige Firma zu inves­tie­ren, wahr­schein­lich sind Lake­star und Holtz­brinck momen­tan die einzi­gen. In Zeiten in denen inter­na­tio­nal Mega­funds einge­sam­melt werden (z.B. Softbank’s 100 Mrd. Dollar Fund), muss sich also noch eini­ges tun, um einen größe­ren Teil der durch deut­sche Firmen erzielte Wort­schöp­fung in Deutsch­land zu halten. Wobei natür­lich gesagt sein muss, dass Deut­sche direkt über Fond­in­vest­ments oder indi­rekt über Pensi­ons­kas­sen, Versi­che­run­gen oder Vermö­gens­ver­wal­ter signi­fi­kant am Erfolg inter­na­tio­na­ler Inves­to­ren partizipieren.

 

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