Trotz guter Exits viele Herausforderungen
AFINUM Management, München
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26. März 2019
1. 2018 war ein Rekordjahr für AFINUM. Sie konnten mehrere Exits realisieren aber auch vier Investments. Was ist der Hintergrund dieses so positiven Szenarios?
2018 war für AFINUM wirklich ein gutes Jahr. Wir konnten zwei Buy-and-build-Konzepte auf den Markt bringen, die wir in den Vorjahren sehr erfolgreich aufgebaut haben. Dabei hat sich ausgezahlt, dass wir neben organischem Wachstum die Unternehmen auch bei attraktiven Zukäufen unterstützen konnten. In beiden Fällen gehen wir davon aus, dass die Erwerber diesen Wachstumskurs weiterverfolgen.
In 2018 konnten wir für unseren im Jahr 2017 aufgelegten Fonds vier neue Beteiligungen eingehen. Dabei handelt es sich in drei Fällen um Nachfolgesituationen, bei denen wir auch durch eine Mischung aus organischem Wachstum und Zukäufen den Wert steigern wollen. In einem anderen Fall haben wir den Zuschlag für einen Carve-out aus einer mittelständischen Unternehmensgruppe erhalten. Dies ist für uns besonders interessant, da wir im Segment der Carve-outs zukünftig mehr investieren wollen. Die Herausforderungen sind ähnlich wie bei vielen Nachfolgeregelungen, aber die Chancen teilweise noch höher.
2. Wie schätzen Sie das aktuelle und das kommende Jahr ein? Die Marktentwicklung?
Aus operativer Sicht unserer Portfoliounternehmen sind wir optimistisch. Dies vor allem, weil wir in den letzten Jahren vermehrt auf Unternehmen gesetzt haben, die sich in wenig zyklischen Branchen befinden, was in volatilen Zeiten hilfreich ist. — Hinsichtlich Veräußerungen aus dem Portfolio gehen wir von anhaltendem Interesse an gut aufgestellten und wachsenden Unternehmen aus. Wir werden auch 2019 und 2020 wieder mehrere Portfoliounternehmen veräußern. Es wird nach wie vor viele Secondaries geben
Hinsichtlich neuer Akquisitionen gibt es einen ordentlichen Deal flow. Die Bewertungen von Unternehmen sind leider auch im Small Cap-Segment hoch. Dies erfordert einen Fokus auf die operative Wertsteigerung. Zudem gilt es immer wieder, interessante Nischen zu finden. Solche sehen wir derzeit vor allem im Bereich der mittelständischen Carve-outs, die wir verstärkt angehen wollen.
3. Was sind die größte Herausforderungen, die Sie derzeit im Smallcap-Sektor sehen?
Zu den größten Herausforderungen zählen derzeit sicher die hohen Bewertungen beim Erwerb von Unternehmen. Andererseits ist das Preisniveau auf dem Markt aber auch wieder gut, wenn man Unternehmen zu veräußern hat.
Eine Herausforderung ganz anderer Art ist die Gewinnung, Motivation und Führung von Führungskräften. Selbst für wachsende und ertragsstarke Unternehmen finden sich nicht automatisch gute Führungskräfte. Wir verbringen heute einen wesentlich höheren Teil unserer Zeit auf die Suche und Auswahl von geeigneten Managern.