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3 Fragen an kluge Köpfe
Foto: R. Burton | PWC

Schuldenkrise belastet die Private Equity-Branche

Dazu 3 Fragen an R. Burton

PWC
Foto: R. Burton | PWC
7. März 2012

Mehr als die Hälfte der Finanz­in­ves­to­ren rech­net für 2012 mit einem erschwer­ten Zugang zu Kredi­ten, nur sechs Prozent erwar­ten hier eine Verbes­se­rung. Auch der Blick auf die allge­meine Wirt­schafts­lage fällt eher skep­tisch aus: 47 Prozent der Unter­neh­mer gehen von einem Abschwung in den kommen­den Mona­ten aus, ledig­lich 22 Prozent glau­ben an eine Erho­lung des Mark­tes. Die größte Hürde für die Fonds­ma­na­ger: zu wenig Fremd­ka­pi­tal. Die Banken sind – in Folge der Schul­den­krise in Europa – nicht mehr zu hohen Fremd­fi­nan­zie­run­gen bereit.
Das sind zentrale Ergeb­nisse der PWC-Studie „Private Equity Trend Report 2012“. PWC hat für die jähr­li­che Analyse 170 Fonds­ma­na­ger welt­weit, darun­ter 29 aus Deutsch­land, befragt.
Studie PWC ( kosten­los bestellen )


Dazu 3 Fragen an Heraus­ge­ber des Private Equity Trend Report 2012 Part­ner und Leiter Private Equity bei PWC in Frank­furt a. M.

1. Rech­nen Private-Equity-Gesell­schaf­ten damit, die Zahl ihrer Invest­ments im Jahr 2012 stei­gern zu können?

Seit Anfang der Kredit­klemme 2007 ist die Private-Equity-Bran­che mit wesent­lich kürze­ren Konjunk­tur- und Finan­zie­rungs­zy­klen konfron­tiert. Diese Vola­ti­li­tät erschwert die Bewer­tung und Finan­zie­rung neuer Enga­ge­ments sowie die Planung des opti­ma­len Exit-Zeit­punkts mancher Inves­ti­tio­nen. Vor allem die Finan­zie­rungs­be­din­gun­gen machen den Finanz­in­ves­to­ren zu schaf­fen. Für viele waren sie im Jahr 2011 deut­lich schwie­ri­ger als erwartet.

Dennoch rech­nen etwa 46 Prozent der Private-Equity-Gesell­schaf­ten damit, die Zahl ihrer Invest­ments im Jahr 2012 stei­gern zu können. Der erwar­tete Anstieg bei Neuenga­ge­ments erklärt sich dadurch, dass nicht wenige Fonds das beschaffte Geld inves­tie­ren wollen, bevor der zuge­las­sene Inves­ti­ti­ons­zeit­raum ausläuft. Zudem versu­chen sie durch ihre Verkäufe die best­mög­li­che Erfolgs­bi­lanz für das nächste Fund­rai­sing nachzuweisen.

2. Ist Deutsch­land ein attrak­ti­ves Ziel?

Für Deutsch­land zeich­net der Report ein posi­ti­ves Bild: 58 Prozent der Gesell­schaf­ten sehen Deutsch­land als ein attrak­ti­ves Ziel für Betei­li­gun­gen in den kommen­den fünf Jahren. Zum Vergleich: Im Jahr 2011 waren das 52 Prozent, 2007 nur 22 Prozent. Damit hat der Stand­ort deut­lich an Attrak­ti­vi­tät gewon­nen. Nur 10 Prozent der Studi­en­teil­neh­mer haben einen nega­ti­ven Eindruck von Deutsch­land – fünf Jahre zuvor waren das noch 36 Prozent. Entspre­chend inves­tie­ren 80 der befrag­ten 142 inter­na­tio­na­len Private-Equity-Gesell­schaf­ten bereits in Deutsch­land, weitere 23 planen das für die kommen­den drei bis fünf Jahre.

Zugleich halten die Unter­neh­men Ausschau nach neuen Wachs­tums­märk­ten. Die inter­na­tio­na­len Gesell­schaf­ten halten Asien für ein attrak­ti­ves Ziel (39 Prozent), gefolgt von Latein­ame­rika und Zentral- und West­eu­ropa (jeweils 25 Prozent). Die deut­schen Inves­to­ren zieht es mit 55 Prozent noch stär­ker nach Asien.

3. Gibt es Berei­che mit beson­de­ren Wachstumschancen?
Beson­dere Wachs­tums­chan­cen sehen die inter­na­tio­na­len Betei­li­gungs­ge­sell­schaf­ten im Gesund­heits­sek­tor: Das bestä­tig­ten 38 Prozent der Befrag­ten. Die Berei­che Tech­no­lo­gie und indus­tri­elle Produk­tion wurden mit jeweils 27 Prozent an zwei­ter Stelle genannt. Für die deut­sche Private-Equity-Bran­che ergibt sich ein etwas ande­res Bild: 66 Prozent schauen sich nach Zielen in der indus­tri­el­len Produk­tion um, 48 Prozent in der Konsum­gü­ter­in­dus­trie und 41 Prozent in der Auto­in­dus­trie. Das ist typisch für deut­sche Finanz­in­ves­to­ren, die tradi­tio­nell großes Poten­zial im Mittel­stand sehen.

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