Schuldenkrise belastet die Private Equity-Branche
Seit Anfang der Kreditklemme 2007 ist die Private-Equity-Branche mit wesentlich kürzeren Konjunktur- und Finanzierungszyklen konfrontiert. Diese Volatilität erschwert die Bewertung und Finanzierung neuer Engagements sowie die Planung des optimalen Exit-Zeitpunkts mancher Investitionen. Vor allem die Finanzierungsbedingungen machen den Finanzinvestoren zu schaffen. Für viele waren sie im Jahr 2011 deutlich schwieriger als erwartet.
Dennoch rechnen etwa 46 Prozent der Private-Equity-Gesellschaften damit, die Zahl ihrer Investments im Jahr 2012 steigern zu können. Der erwartete Anstieg bei Neuengagements erklärt sich dadurch, dass nicht wenige Fonds das beschaffte Geld investieren wollen, bevor der zugelassene Investitionszeitraum ausläuft. Zudem versuchen sie durch ihre Verkäufe die bestmögliche Erfolgsbilanz für das nächste Fundraising nachzuweisen.
Für Deutschland zeichnet der Report ein positives Bild: 58 Prozent der Gesellschaften sehen Deutschland als ein attraktives Ziel für Beteiligungen in den kommenden fünf Jahren. Zum Vergleich: Im Jahr 2011 waren das 52 Prozent, 2007 nur 22 Prozent. Damit hat der Standort deutlich an Attraktivität gewonnen. Nur 10 Prozent der Studienteilnehmer haben einen negativen Eindruck von Deutschland – fünf Jahre zuvor waren das noch 36 Prozent. Entsprechend investieren 80 der befragten 142 internationalen Private-Equity-Gesellschaften bereits in Deutschland, weitere 23 planen das für die kommenden drei bis fünf Jahre.
Zugleich halten die Unternehmen Ausschau nach neuen Wachstumsmärkten. Die internationalen Gesellschaften halten Asien für ein attraktives Ziel (39 Prozent), gefolgt von Lateinamerika und Zentral- und Westeuropa (jeweils 25 Prozent). Die deutschen Investoren zieht es mit 55 Prozent noch stärker nach Asien.