DBAG erwirbt Mehrheit der R+S Group AG
Frankfurt am Main — Die Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) investiert in die R+S Group AG (R+S), einen Anbieter für technische Gebäudeausrüstungen. Die DBAG erwirbt die Anteile des bisherigen Mehrheitsgesellschafters, der conzima Construction GmbH, investiert 15 Millionen Euro und geht eine Langfristige Beteiligung ein. Die Haspa Beteiligungsgesellschaft für den Mittelstand mbH, die bereits seit 2010 Gesellschafter der R+S ist, bleibt weiterhin als Minderheitsgesellschafter beteiligt. Auch der Vorstand der R+S wird Anteile übernehmen. Die Transaktion steht unter einem Finanzierungsvorbehalt und unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden; der Abschluss der Transaktion wird im April erwartet.
Erweitertes Angebot durch Langfristige Beteiligungen
Die DBAG hat ihr Angebot an den Mittelstand um Eigenkapitalbeteiligungen erweitert, die sie länger im Portfolio halten kann als es die Laufzeitbegrenzung üblicher Private Equity-Fonds zulässt. Solche Beteiligungen geht die DBAG deshalb nicht als Co-Investor an der Seite der von ihr initiierten DBAG-Fonds ein, sondern finanziert diese ausschließlich mit Mitteln aus der eigenen Bilanz. Dabei unterstützt die DBAG stark wachsende Unternehmen als Minderheitsgesellschafter und erwirbt mehrheitlich Unternehmen mit operativen Herausforderungen. In beiden Fällen setzt eine nachhaltige Unternehmensentwicklung eine längere Haltedauer als im Buy-out-Geschäft voraus. Eine erste Langfristige Beteiligung wurde im September 2020 vereinbart:
Die Hausheld AG entwickelt intelligente Zählerlösungen für Stromnetzwerke – die DBAG begleitet seither das Wachstum des Unternehmens als Minderheitsgesellschafter.
R+S Group AG: Drei unabhängige Geschäftseinheiten
R+S zählt zu den führenden Unternehmen in der technischen Gebäudeausrüstung. R+S realisiert, steuert und wartet insbesondere Projekte für Kommunen, das Gesundheitswesen, die Industrie und den Schiffbau. R+S ist ein Komplettanbieter; das Leistungsspektrum umfasst den Elektroanlagenbau, die Energie- und Steuerungstechnik sowie die Heizungs-/Klima- und Lüftungstechnik. Zu den bekannteren aktuellen Projekten zählen der Bau des neuen Terminals 3 am Flughafen in Frankfurt am Main und ein Erweiterungsbau für das Universitätsklinikum Frankfurt. Die technische Gebäudeausrüstung steht für etwas mehr als 50 Prozent des Umsatzes. Ergänzt wird das Angebot des Unternehmens durch zwei organisatorisch unabhängige Geschäftseinheiten – Personaldienstleistungen und einen leistungsstarken Elektrohandel. 2020 hat R+S rund 360 Millionen Euro Umsatz erzielt. Das Unternehmen beschäftigt 3.000 Mitarbeiter an 30 Standorten in Deutschland, davon rund 500 am Hauptsitz in Fulda (Hessen).
R+S war in den vergangenen Jahren überwiegend durch Unternehmenszukäufe gewachsen. Allerdings konnten geplante Synergien nicht erreicht werden, weil die Integration der hinzuerworbenen Unternehmen nicht rasch genug vorangetrieben wurde. Dies belastete die Ertragslage ebenso wie einige nicht ausreichend profitable Großprojekte. Zudem wurden aufgrund der Pandemie vielversprechende Neubauprojekte verschoben – dies hat die aktuelle Auslastung beeinträchtigt. R+S verfügt über einen attraktiven Kundenstamm und hat einen hohen Auftragsbestand. Das Marktumfeld ist gut: Der Trend zu sogenannten Smart Buildings und zu energieeffizienten Gebäuden sorgt für anhaltendes Wachstum und vergrößert den Markt gerade für elektrische Gebäudeausrüstungen, die R+S überwiegend anbietet. Die bereits weit fortgeschrittene Neuaufstellung des Unternehmens soll in den kommenden Jahren abgeschlossen werden, um weiteres, ertragsstarkes Umsatzwachstum zu ermöglichen. Dazu sollen dann auch wieder Unternehmenszukäufe beitragen. Die DBAG stärkt das Eigenkapital und beschleunigt so die erfolgreiche Reorganisation des Unternehmens.
„Wir beteiligen uns an einem Unternehmen im Kernsektor Industriedienstleistungen und mit attraktiver Marktposition, das in den vergangenen zwei Jahren gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Weiterentwicklung geschaffen hat“, sagte Jannick Hunecke, Foto, Mitglied des DBAG-Vorstands aus Anlass der Vertragsunterzeichnung am Freitag. „Die DBAG hat in der Vergangenheit sehr erfolgreich in Unternehmen mit vergleichbaren Geschäftsmodellen investiert und wird ihre Erfahrung nutzen, um als langfristiger Partner R+S weiter voranzubringen.“
Ralph Burkhardt, Vorstandsvorsitzender der R+S Group AG, hebt neben dem finanziellen vor allem den inhaltlichen Beitrag der DBAG hervor: „Mit unseren neuen Anteilseignern sind wir gut aufgestellt, um unser Angebot um weitere Gewerke zu erweitern und uns stärker Kunden in besonders zukunftsträchtigen Industrien zuzuwenden.“
Über DBAG
Die börsennotierte Deutsche Beteiligungs AG initiiert geschlossene Private Equity-Fonds und investiert – überwiegend an der Seite der DBAG-Fonds – in gut positionierte mittelständische Unternehmen mit Potenzial. Ein Schwerpunkt ist seit vielen Jahren die Industrie. Ein zunehmender Anteil der Eigenkapitalbeteiligungen entfällt auf Unternehmen in den Wachstumssektoren Breitband-Telekommunikation, IT-Services/Software und Healthcare. Der langfristige, wertsteigernde unternehmerische Investitionsansatz macht die DBAG zu einem begehrten Beteiligungspartner im deutschsprachigen Raum. Das vom DBAG-Konzern verwaltete und beratene Vermögen beträgt 2,5 Milliarden Euro.