Erfolgreiche Cross-Border-Transaktionen mit China
Unbestreitbar sind sowohl Anzahl als auch Volumen chinesischer M&A Transaktionen in Deutschland und Europa in den letzten Jahren stark angestiegen. Sicherlich ist auch häufig der Technologieerwerb eine treibende Kraft.
Es gibt aber auch andere Motivationen: in unserem Kernberatungsfeld der Automobilindustrie zum Beispiel wird ein chinesischer Automobilzulieferer ohne Fertigungsstandorte und Entwicklungskapazität in Europa und Nordamerika letztlich ein regionaler Player bleiben. Ein chinesisches Unternehmen, welches globale OEMs global beliefern möchte, muss selbst einen globalen Footprint haben – Europäer, Amerikaner und Japaner haben Ihnen dies vorgemacht. Die Vervollständigung dieses Footprints kann also ebenfalls eine Motivation hinter M&A‑Transaktionen sein. Chinesische Unternehmen wollen globale Unternehmen werden, wie es unsere längst sind.
Ferner gebe ich zu bedenken, dass auch die Motivation des Technologieerwerbs nicht negativ für die Belegschaft des gekauften Unternehmens sein muss: Ein chinesischer Investor erwirbt ein Unternehmen nicht, um Wissen abzuziehen und das Unternehmen zu schließen – er würde hier ja zerstören, was er erworben hat. Technologische Kompetenz besteht vor allem in Wissen, Erfahrung und Beziehungen der Mitarbeiter. Meiner Erfahrung nach ist chinesischen Investoren bewusst, dass sie Europäische Märkte erfolgreich nur mit Europäischen Mitarbeitern bearbeiten können.
Die Automobilindustrie ist weltweit schlichtweg eine der großen Industrien und somit mit ihrem Beschäftigungs- und Exportpotential im Fokus chinesischer Industriepolitik.
Das chinesische Interesse am Maschinenbau und hier vor allem an Automatisierungstechnik und Industrie 4.0 ist, denke ich, folgerichtig, denn das chinesische Geschäftsmodell steht unter Druck: China ist durch ein riesiges Heer an Arbeitskräften, niedrige Löhne und geringe Umweltschutzauflagen zur Werkbank der Welt geworden. Dies ist nicht nachhaltig. In Chinas rasant alternder Gesellschaft schrumpft die Erwerbsbevölkerung bereits jetzt. Die Löhne steigen – absolute Niedriglohnbranchen wandern längst in ärmere Länder weiter. Auch seinen Umweltschäden muss sich China stellen — der aktuelle Zustand ist nicht fortführbar.
All dies macht die Produktion in China unattraktiver – in Europa und den USA sind bereits erste Reshoring-Trends erkennbar. Somit ist es aus chinesischer Sicht plausibel, seinen Automatisierungsgrad zu erhöhen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und gleichzeitig höherwertige Produkte anbieten zu können. Allein die zukünftige Deckung des wachsenden Binnenkonsums erfordert mehr Automatisierung. Für diesen Bedarf suchen Chinesische Unternehmen Produkte und Technologien.
Wie man es in China macht: Durch den langfristigen Aufbau persönlicher Beziehungen. Als Unternehmensberater haben wir das Unternehmen schon seit über 10 Jahren operativ beraten. Auf der Basis dieses solide aufgebauten Vertrauens wurden wir auch als M&A‑Berater von Zhongding mandatiert, als entschieden wurde, durch Zukäufe ein globales Unternehmen zu werden. In der Folge davon haben wir inzwischen für solche Transaktionen einen eigenen China-Desk etabliert.
Der Erfolg dieses Prozesses und die resultierenden Weiterempfehlungen öffneten uns weitere Türen, sodass wir heute direkten Zugang zu chinesischen Unternehmen verschiedenster Branchen haben.
Über Perlitz Strategy Group
Die Perlitz Strategy Group (PSG) ist eine mittelständische Managementberatung mit Sitz in Mannheim. Das Unternehmen berät seit über 20 Jahren Unternehmen der Automobilindustrie, des Maschinenbaus und weiterer Branchen. Beratungsschwerpunkte sind Strategie, Sanierung/ Restrukturierung, Vertrieb und Innovationsmanagement. Im Rahmen des Beratungsfeldes „Strategie“ berät PSG seine Kunden u.a. auch bei M&A‑Transaktionen (Commercial Due Diligence, Dealstruktur, Verhandlung, Post Merger Integration).