ALTERNATIVE FINANZIERUNGSFORMEN
FÜR UNTERNEHMER UND INVESTOREN
3 Fragen an kluge Köpfe
Foto: Tobias M. Weitzel

Warum sind eigene Kreditfonds für Family Offices attraktiv?

Dazu 3 Fragen an Tobias M. Weitzel

CREDION AG in Hamburg
Foto: Tobias M. Weitzel
3. Septem­ber 2024

Können Inves­to­ren, eine Fami­lie oder ein Family Office einfach so besi­cherte Kredite verge­ben? Welche Risi­ken sind damit verbun­den und wie können sie kontrol­liert werden? Ein eige­ner Kredit­fonds, der stets anpas­sungs­fä­hig ist, kann eine Lösung dafür sein. Wie steht es dabei um Zulas­sung, Kosten, Manage­ment und Anlagestrategien?


Dazu 3 Fragen an Tobias M. Weit­zel und Henrik Felbier, beide Vorstand und Grün­der der CREDION AG in Hamburg

1. Wie können Fami­li­en­ver­mö­gen bzw. Family Offices am Kredit­markt parti­zi­pie­ren und lohnt sich das überhaupt?
Der Markt für private Kredite wächst dyna­misch. Und dafür gibt es einen guten Grund: Es sind attrak­tive Risiko-/ Rendi­te­pro­file möglich. So haben wir für unsere Inves­to­ren mit unse­rem Wachs­tums­fonds beispiels­weise in den vergan­ge­nen 4 Jahren im Durch­schnitt nach Kosten eine jähr­li­che Rendite von mehr als 12 Prozent erwirt­schaf­tet. Das Geld stammt von Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mern, die ihr Port­fo­lio diver­si­fi­zie­ren möch­ten. Wir errei­chen aber auch mit eige­nen Fonds für Fami­lien ganz ähnli­che Größen­ord­nun­gen. Und bis heute haben wir in diesen Fonds noch keinen einzi­gen Ausfall verzeich­net. Neben der Auswahl ist das vor allem auch eine Frage des Sicher­hei­ten­kon­zepts, was beson­ders dann entschei­dend ist, wenn es mal knirscht.  Und genau da verläuft die Trenn­li­nie zu dem, was Fami­lien in Eigen­re­gie dürfen und was nicht: Für besi­cherte Kredite ist eine entspre­chende Erlaub­nis erfor­der­lich – nach Kredit­we­sen­ge­setz oder nach Kapi­tal­an­la­ge­ge­setz­buch. Der Markt ist aufsichts­recht­lich regu­liert und erfor­dert Zulas­sun­gen und blitz­saubere Prozesse, die den Anfor­de­run­gen der Aufsicht entspre­chen. Wer diese erfüllt – zum Beispiel mit einem Kredit-Fonds – kann nicht nur besi­cherte Kredite verge­ben, sondern sie auch restruk­tu­rie­ren. Unsere Erfah­rung ist da sehr eindeu­tig: Wer eine intel­li­gente Besi­che­rung hat, erzielt – auch bei Unter­neh­men, die in Schwie­rig­kei­ten gera­ten – eine sehr gute Risi­ko­prä­mie. Wer keine Besi­che­rung hat, muss oft sein Risi­ko­ka­pi­tal abschrei­ben.  Die Betei­li­gungs­mög­lich­kei­ten begin­nen schon bei 200.000 Euro für semi­pro­fes­sio­nelle Inves­to­ren. Und als vermö­gende Fami­lie lohnt sich recht schnell ein eige­ner Fonds. Der kann ganz flexi­bel Direkt­in­ves­ti­tio­nen in Private Debt, Private Equity, Immo­bi­lien, Erneu­er­bare Ener­gien oder Infra­struk­tur ermög­li­chen. –  Zudem haben wir Erfah­rung darin, inter­na­tio­nale Entwick­lungs­för­de­rungs­fonds umzu­set­zen, die neben einer Rendite auch posi­tive Nach­hal­tig­keits­ef­fekte erzie­len sollen. Da passen wir uns exakt an die Anfor­de­run­gen eines Vermö­gen­s­trä­gers an. Um schnell agie­ren zu können, wenn sich eine Oppor­tu­ni­tät im Kredit- oder Eigen­ka­pi­tal­markt bietet, haben sich einzelne Fami­lien zum Beispiel auch entschie­den, einen kosten­güns­ti­gen Vorrats­fonds mit uns aufzu­le­gen.  Natür­lich können wir die bestehen­den Wert­schöp­fungs-Struk­tu­ren zum Beispiel im Deal Sourcing inte­grie­ren. Bei Family Offices kommen extrem viele Anfra­gen und Betei­li­gungs- oder Finan­zie­rungs­vor­schläge an. Wir unter­stüt­zen dabei, diese Vorschläge zu bewer­ten und sie mit einer pass­ge­nauen Struk­tur umzu­set­zen – sofern sie zum Risiko-/Ren­di­te­pro­fil des Vermö­gen­s­trä­gers passen.
2. Wieviel Zeit nimmt es denn etwa in Anspruch, einen solchen priva­ten Fonds aufzu­le­gen und wie lassen sich die Anfor­de­run­gen von Fami­lien an spezi­elle Auszah­lungs­pro­file abbilden?
Die Konzep­tion kann man in weni­gen Wochen abschlie­ßen, die regu­la­to­ri­sche Umset­zung dauert übli­cher­weise einige Monate. Deshalb ist es sinn­voll, früh­zei­tig einen solchen Fonds aufzu­set­zen, um Oppor­tu­ni­tä­ten schnell nutzen zu können und hand­lungs­fä­hig zu sein. Die Lauf­zeit liegt mindes­tens bei fünf Jahren, wobei Erträge laufend ausge­zahlt werden können. Das Kapi­tal kann außer­dem herab­ge­setzt oder erhöht werden — sofern die Liqui­di­tät die Verpflich­tun­gen des Fonds abdeckt. Die Liqui­di­täts­steue­rung des Fonds mit den Anfor­de­run­gen des Vermö­gen­s­trä­gers zu verbin­den, ist eine der zentra­len Gestal­tungs­auf­ga­ben in der Fondskonzeption.
3. Mit welchen Kosten und Gebüh­ren ist hier­bei zu rechnen?
Die Kosten des Fonds selbst sind sehr über­schau­bar, so dass ein typi­scher Fami­lien-Fonds mit hohem Service-Level von einem Brutto-Zins von 12 % nach Fonds-Kosten gut 11% einfah­ren kann. Und dafür können unsere Kunden eine Menge erwar­ten: Wir sehen uns in der Verant­wor­tung, einen echten Mehr­wert zu erzeu­gen – von der Bewer­tung der Assets, dem Schaf­fen eines Sicher­hei­ten-Konzep­tes, über die Quali­tät von Darle­hens­ver­trä­gen, einem effek­ti­ven Kredit­ma­nage­ment bis hin zum Report­ing. Unsere  Leit­li­nie ist sehr einfach formu­liert: Wir entwi­ckeln ausschließ­lich Fonds, in die wir auch selbst bereit sind, zu inves­tie­ren.   Über die Grün­der der Credion AG Tobias M. Weit­zel, Vorstand der CREDION AG, t.weitzel@credion-ag.de Als Inves­tor und Experte für Unter­neh­mens­trans­ak­tio­nen und Kapi­tal­markt-Kommu­ni­ka­tion bringt er in seinen Kompe­tenz­fel­dern mehr als 25 Jahre Erfah­rung in der Bera­tung natio­na­ler und inter­na­tio­na­ler Konzerne, mittel­stän­di­scher Unter­neh­men sowie Finanz­in­ves­to­ren mit. Aktu­ell ist er zugleich Chair­man bei der an der Nordic Nasdaq notier­ten VERVE Group, Stock­holm, und Beirat der ENERCAST GmbH, Kassel. Als ehema­li­ger Vorstand der Finan­cial Experts Asso­cia­tion (FEA), des ersten Berufs­ver­bands für Finanz­ex­per­ten im Aufsichts­rat, hat er unter ande­rem an den „FEA-Leit­li­nien zur Praxis des Dialogs zwischen Inves­to­ren und Aufsichts­rat“ und an den „Leit­li­nien zur syste­ma­ti­schen Aufsichts­rats­be­set­zung“ mitgearbeitet. Henrik Felbier, Vorstand der CREDION AG, h.felbier@credion-ag.de Als erfah­re­ner Restruk­tu­rie­rungs­ma­na­ger und Sanie­rer bringt er 25 Jahre Erfah­rung in Sonder- und Krisen­si­tua­tio­nen mit — oft in Organ­funk­tion. Genauso erfah­ren ist er im Aufbau neuer Orga­ni­sa­tio­nen und Geschäfts­mo­delle. So führte er erfolg­reich einen börsen­no­tier­ten, mittel­stän­di­schen Konzern in der Restruk­tu­rie­rung und Neuaus­rich­tung sowie als Eigen­ver­wal­ter nach § 270 (b) der Insolvenzordnung. Darüber hinaus bringt er als Mana­ger in Unter­neh­men wie der Airbus Deutsch­land GmbH, der Germa­ni­scher Lloyd Offshore & Indus­trial Services GmbH, der Conergy Solar­mo­dule GmbH sowie der Messe Berlin Reed GmbH umfang­rei­che Erfah­rung aus der Führung natio­na­ler und inter­na­tio­na­ler Unter­neh­men mit.

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